Unvergessliche Erlebnisse vom Bund

  • Meine Erinnerung ist nicht spaßig, aber bemerkenswert: Einer der Rekruten wurde in der Grundausbildung ständig zusammengefaltet und stellte sich oft im SanBereich vor mit dem Wunsch, vom Dienst befreit zu werden. Sobald das arme Würstchen mit der Grundausbildung fertig war und einen gewissen Dienstgrad hatte (OG, Uffz?), wurde er Ausbilder und gab den menschenunwürdigen Umgang mit den Untergebenen 1:1 weiter. Da sie direkt vor dem SanBereich exerzierten, konnte ich das gut verfolgen. Irgendwas stimmt da nicht mit der Pädagogik.

  • Gehörte Geschichte von einem PzHFw, wqr U-Lehrgangszugführer in Münsingen,

    muss Ende der 70er gewesen sein.


    Übung im Winter mit Amerikanern:


    Der HFw kommt als Spähtrupp morgens aus einem Waldweg auf eine große, verschneite Lichtung.

    Mehrere US Kpz sind offen aufgefahren, die Kdt diskutieren anhand einer Karte das woher und wohin.

    Er lässt seinen Leo teilgedeckt stehen, anrichten, sitzt ab und begibt sich zu Fuß gen "Feind". Die sind so verpeilt, verschlafen dass -Sicherung gibts eh keine,da es saukalt ist- niemand sein kommen bemerkt. Er tippt dem Führer von hinten auf die Schulter. Der dreht sich um und wird kreidebleich. Dann zeigt der HFw Richtung Leo, der dann auch mit dem Zielscheinwerfer aufblinkt.

    Innerhalb von Sekunden/Minuten, das dauert ja, war die Lichtung geräumt.

    Das Gelächter der Spähtruppsoldaten war sicher....


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Mehrere US Kpz sind offen aufgefahren, die Kdt diskutieren anhand einer Karte das woher und wohin.

    Das hat der Hauptfeldwebel falsch verstanden. Die US-Kampfpanzer war nicht offen aufgefahren, die haben eine Wagenburg gebildet, falls die Indianer angreifen würden.

    Das gabs tatsächlich! Ähnlichre Geschichte mit WAGENBURG, quasi Rundumsicherung.

    Es hatte geschneit. Alle Besatzungsmitglieder von den Fahrzeugen jagten und tobten im Schnee und warfen Schneebälle! Übung hat nicht mehr interessiert.

    Die Jungs hatten real noch nie Schnee gesehen/erlebt!

    Kein Witz!

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Die Jungs hatten real noch nie Schnee gesehen/erlebt!

    Kein Witz!

    Es gab viele Sachen, die für die Amis neu waren oder die bei der „Army“ völlig anders liefen - die Erlebnisse mit den Amerikanern sind ein eigenes abendfüllendes Kapitel.


    Als Feldjäger musste man gerade in den Standorten, die gemeinsam von Bundeswehr und US-Army belegt waren, recht häufig mit der US-Militäry Police (MP) zusammen arbeiten. In Bayern z.B. in München (Oktoberfest!), in Nürnberg-Fürth, in Würzburg (Kiliani-Fest) oder auf den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr oder Hohenfels. Ein absoluter Schwerpunkt war auch die Zusammenarbeit beim Verkehrsleitnetz Aufmarsch.


    Das (bayerische) Feldjägerbataillon 760 hatte deswegen seit den 1970er Jahren eine offizielle Patenschaft mit dem 793rd US-Military Police Battalion mit dem Bataillonsstab in Fürth. Unsere Einsatzkompanie in Veitshöchheim (6./760) hatten außerdem noch eine Patenschaft mit der Divisions-MP-Kompanie (3rd MP-Company) der in Würzburg liegenden 3rd US Infantry Division. Es wurden regelmäßig Soldaten ausgetauscht und machten Dienst bei der jeweils anderen Nation.


    Die Würzburger Militärpolizisten wurden dann auch zum Weinfest der deutschen Feldjägerkompanie eingeladen, schließlich hatte der deutsche Kompaniechef (besser gesagt seine Frau) eigene Weinberge in Sommerach am Main. Was wir nicht bedacht hatten, war, das die Amis mit deutschen Wein wenig und mit dem sehr guten, aber doch meist etwas herb ausgebauten Frankenwein schon gar nichts anfangen konnten. Nach dem ersten Schluck aus dem Weinglas verlangten sie sofort nach Zucker zum Nachsüßen und versenkten zahlreiche Zuckerwürfel in den Gläsern. Außerdem war ihnen der Wein, der die richtige Trinktemperatur für einen Weißwein hatte, nicht kalt genug. Also wurden massenhaft Eiswürfel in den guten Tropfen gekippt. Eine Verschwendung des guten Weins ohnegleichen.



  • Was wir nicht bedacht hatten, war, das die Amis mit deutschen Wein wenig und mit dem sehr guten, aber doch meist etwas herb ausgebauten Frankenwein schon gar nichts anfangen konnten.

    Sie haben ja auch in Trinidad Cola in den guten Rum geschüttet, siehe hier:

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  • US-Army > mit den hatte ich meine erste Begegung mit ca. 12 und mein Schul-English war ausreichend.

    Die Truppe ist in den alten Hallen der Luther-Werke am Braunschweiger Flugplatz untergezogen und haben ein Barbeque veranstaltet.

    Die Cola/Fanta/Brause what ever lag reichlich im eisgefüllten klassischen Jeep-Anhänger :bier:

    Und Hamburger nach eigener Zusammenstellung gab es bis zum Abwinken :feuer:

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

  • ;\D Ich denk grad an den Kollegen aus PA der unbedingt den "Black Forest" sehen wollte

    "What the fuck?! The wood isn´t black" - echt ziemlich naiv die meissten aber sonst nette Kerle


    Amerika ist halt ne Insel - ne grosse zugegeben - aber ne Insel..


    Die andere Nummer war auf der Autobahn -- nach der dritten Ausfahrt fragte er mich wie groß den diese Stadt "Ausfahrt" wäre...

    Ich erklärte Ihm den Sachverhalt und dann haben wir danach gelacht - "The famous city of Ausfahrt" wurde ein running Gag der bis heute läuft


    Gruß


    Sönke

    :barett-ko: Luc Besson & :kepi:Jean Reno

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    Wenn man was verbissen sucht, wird es meiner Erfahrung nach eh nichts. Besondere Autos suchen sich ihre Besitzer.. (c) Frettchen
    So geschehen am 16.10.2020 mit dem Fund von meinem kleinen Franzosen aus Berlin - und das fast direkt vor der Haustür..


    Selten passte ein Fahrzeug so zu mir - ich beschreibe den Iltis mit einem Wort das alles zusammenfasst: FREIHEIT

  • An meinem K30 (ex First Armoured Division) klebte beim Kauf auf der fehrerseitigen Sonnenblende ein Sticker "No U-turn on autobahn".

    Konnte den leider nicht retten ;,(

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Ich hatte tatsächlich mal eine unfallfreie Begegnung mit einem Geisterfahrer, auf einer dieser utopischen Highway Kreuzungsstellen in den USA , wo teilweise drei Fahrbahnebenen übereinander gebaut sind . Der war so schnell an uns vorbei das ein Mitfahrer den überhaupt nicht bemerkt hat . Keine Ahnung wie das ausging …. :staun:

  • Glücksschwein für den Kompaniefeldwebel


    Ab 1992 war ich Kompaniechef der damals in Leipzig neu aufgestellten 2./Feldjägerbataillon 701.Die Kompanie bestand zu 90% aus ehemaligen NVA-Soldaten und einigen Wehrpflichtigen aus den neuen Bundesländern, 10 % kamen aus der „alten“ Bundeswehr. Wichtige Funktionsposten wie der Kompaniefeldwebel waren doppelt besetzt, einmal mit einem Soldaten Bundeswehr alt und einen Soldaten aus der Ex-NVA, der eingearbeitet werden sollte.


    Mein damaliger Kompaniefeldwebel kam aus Baden-Württemberg. Eines Tages kam er aus einem mehrwöchigen Urlaub zurück und meldete mir, dass er im Urlaub geheiratet hatte. Als sparsamer Schwabe meinte er wahrscheinlich, durch diese erst nachträgliche Meldung es sich sparen zu können, einen auszugeben.


    Es durfte natürlich nicht sein, dass er so ohne weiteres davonkam. Ich habe daher einen Kriegsrat mit meinen Zugführern sowie dem Schirrmeister einberufen, und dieser meinte dann, man solle dem „Spieß“ doch ein lebendiges Ferkel als Glücksschwein schenken. Er könne problemlos ein Ferkel besorgen. Die Ex-NVA-Soldaten waren aufgrund ihrer Erfahrungen in der DDR-Mangelwirtschaft sehr findig, wenn es um das Organisieren ging.

    Gesagt – getan. Der Schirrmeister rückte mit einem VW-Passat mit Blaulicht ab, im Fahrbefehl stand neben Personentransport auch „Tiertransport“. Der Kasernen-Wache fiel das erst auf, als die Männer von der Instandsetzung zurückkamen und sich im Kofferraum des Passat ein Ferkel tummelte.

    Der Fahrer zeigte seinen Fahrbefehl vor und deutete auf den Passus „Tiertransport“, der Wache fiel nichts mehr ein und sie öffneten die Schranke. Das Ferkel wurde dann erst mal im Technischen Bereich außer Sichtweite des Kompaniefeldwebels untergebracht.


    Am späten Nachmittag war nochmals Antreten der Kompanie und ich habe dem Spieß zu seiner Hochzeit gratuliert. Dann rückte der Schirrmeister mit dem Ferkel an und hat die Leine dem Kompaniefeldwebel in die Hand gedrückt.

    Worauf diesem die Gesichtszüge etwas entgleisten, weil ihm schlagartig klar wurde, dass er jetzt irgendwie für dieses quicklebendige Glücksschwein sorgen musste. Kann man sich vorstellen, dass gerade die Mannschaften der Kompanieführung begeistert waren, dass ihr Spieß jetzt ein Problem hatte. Deren Reaktionen erkennt man trotz des etwas unscharfen Bildes deutlich.


    Das Ferkel hat sich dann vor Schreck auch sofort auf dem Gang „verewigt“.


    Einer der Soldaten, der zuhause eine Landwirtschaft hatte, hat das Tier mitgenommen und hat es – natürlich auf Kosten – vom Spieß die nächsten Tage untergebracht und gefüttert. Kurze Zeit später endete des Kompaniefeldwebels Glückschwein dann unter den sachkundigen Händen eines Metzgers und wurde beim nächsten Fest der Kompanie verzehrt.


    Hier musste natürlich dann der Spieß auch Getränke besorgen. Meinen Vorschlag, für das Tier eine passende Schweinesteige zu besorgen, damit er das Ferkel mit in seine Heimat nach Schwaben nehmen könnte und es auch seiner Frau zeigen solle, fand er nicht so gut.

  • So´n Schwan hatte mein alter Herr auch im Keller. Als Bauernsohn hat sich das Schwein rund und dick essen können mit den Resten der Kantine.

    "Jolante" war lecker :feuer: :bier:

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

  • Manchmal triggen einen Bilder > Axels SAN-T2 z. B.

    Das Panzer-Aufklärungs-Battalion 1 hatte öfters Gäste, so auch mal Dänen.

    Das doofe war, wie wir dann rausgefunden haben, der deutsche Gefreiten-Pommes sieht aus wie der dänische Leutnant.

    Wir wurden ständig gegrüßt, so das wir uns schon fast die rechte Hand am Barett festtackern konnten.

    Nach der Erleuchtung und Bitte, die Dänen doch mal auf die Farbunterschiede der Flaggen über dem Pommes hinzuweisen, war endlich wieder Ruhe und die Hände konnten wieder in den Taschen bleiben :winky:

    Bullitreiber / Robert


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    :rad:

  • Beim Stöbern in alten Tagebüchern bin ich noch auf eine schöne Geschichte gestoßen:


    Handgranatenwerfen mit Gefechtshandgranaten war bei einer Feldjägerkompanie keine alltägliche Übung, musste aber doch zumindest einmal im Jahr vor dem Truppenübungsplatz befehlsgemäß durchgeführt werden. So auch im Herbst 1986 bei der 6./FJgBtl 760 in Veitshöchheim, bei der ich als Hauptmann Zugführer war und deswegen auch, wie damals vorgeschrieben, der Aufsichtführende in der Werferstellung war.


    Gerade die größten und stärksten Soldaten hatten komischerweise manchmal die meiste Angst bei diesem eigentlich völlig unproblematischen Werfen scharfer Handgranaten. Darunter war auch der Feldwebel XY., ein freundlicher Riese mit immensen Kräften. Beim Werfen der HGr. sollte man bekanntlich den Sperrbügel nicht zu stark gegen den Körper der Granate pressen, damit der Sicherungssplint leicht herausgezogen werden konnte. Feldwebel XY. presste vor Angst den Bügel mit aller Gewalt zusammen, so dass naturgemäß der Splint blockierte. XY. hatte aber so viel Kraft, dass er den Sicherungsring aufzog und aus dem weiterhin blockierten Splint zog. Was macht man jetzt mit einer solchen, eigentlich nicht mehr handhabungssicheren Handgranate? Vorschriftsgemäß hätte man sie im Zielgelände liegen lassen müssen und sie dann von den Feuerwerkern sprengen lassen müssen – was natürlich peinlich gewesen wäre. Unser Major und Kompaniechef als Leitender des Werfen entschied dann souverän: der Splint wird mit einer Kombizange gezogen und die Handgranate wird geworfen. Das hätten sie früher angeblich auch immer so gemacht.


    Ich gebe zu, mir war nicht ganz wohl, als dann ein Soldat mit einer Kombizange auftauchte und diese dem inzwischen völlig bleich gewordenen Feldwebel XY. reichte, der immer noch seine Handgranate mit aller Kraft umklammerte, so dass ihm die Fingerknöchel der rechten Hand schon weiß hervortraten. Fast hatte ich Angst, dass er die Handgranate zerdrücken würde. Sein Zeigefinger der linken Hand, mit dem er den Sicherungsring herausgezerrt hatte, blutete auch ziemlich, weil sich natürlich der Drahtring bei dieser Gewaltaktion eingeschnitten hatte. Ich habe ihm dann nochmal in aller Freundlichkeit erklärt, dass der den Druck auf den Sperrbügel etwas nachlassen solle, es würde nicht passierte, da der Bügel erst beim Werfen wegfliegen würde. Feldwebel XY. hatte dann, wenn auch mit zitternden Fingern, wirklich die Handgranate etwas sanfter angefasst und konnte jetzt problemlos den Sicherungssplint mit der Zange herausziehen. Sofort warf der die Handgranate ins Zielgelände und vor lauter Erleichterung schmiss er die Kombizange gleich hinterher.


    Lehre aus diesem Erlebnis: Ab sofort wurde vor dem Werfen scharfer Handgranaten für alle Soldaten das Verhalten beim Ziehen des Splintes mit Übungshandgranaten wieder vorgeübt, obwohl eine Feldjägerkompanie zu fast 90 % aus Soldaten bestand, die Unteroffiziers- und Feldwebellehrgänge durchlaufen hatten und dort der Umgang mit Handgranaten Ausbildungsthema war.


    Zur Veranschaulichung noch zwei Bilder der „problematischen“ Handgranate DM 51.

           

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