Kleine Geschichten vom Wochenende...

  • ...oder mit schlecht ausgerüstetem Fahrzeug nachts im Wald


    Am diesem Wochenende hat mein Schwager Grassilage eingefahren und ich habe ihm dabei ein wenig geholfen. War diesmal recht interessant, weil der Boden noch total durchgeweicht war. Auf gut deutsch: Ich hatte des Öfteren richtig schiss. Die Wiesen recht schief und das tonnenschwer beladene Gespann rutschte munter vor sich hin, es war manchmal wie Schmierseife. Alle, die beim Korbach -Treffen an der Suchfahrt teilgenommen haben, kennen ja jetzt das Terrain.


    Und weil es so schön ist, bin ich abends total erschöpft eine kleine Abkürzung durch den Wald gefahren und habe mich mal eben, mit dem vor kurzem erworbenen Munga 4, saublöde festgefahren. Auf dem Auto ist zurzeit nur Sommer-Strassenbereifung montiert, da ich gerade nichts anderes, erlaubtes hatte… Trotzdem bin ich das anfängliche Steilstück nahezu problemlos hochgekommen und habe schon aufgeatmet. Leider zu früh! Das anschließende, flachere aber dafür leicht schräge Stück, des Weges war unter einer oben abgetrockneten Schicht total glitschig. Plötzlich ging es statt vorwärts, nur noch seitwärts. Ich konnte gar nicht so schnell Gas wegnehmen, wie das Heck dem 5 m tiefen Abhang näher kam…


    Erst mal nachsehen woran ich bin. Beim Aussteigen falle ich fast auf die Schn… - man ist das schmierig. Das rechte Hinterrad steht genau auf der Abbruchkante. Vorfahren geht in dem Meddel nicht, die Gefahr des weiteren Abrutschens ist zu groß. Rückwärts geht auch nicht, da das Heck schräg zum Abgrund steht – nichts geht mehr! Da stand ich nun allein im Wald, es wird dunkel und natürlich liegt das Handy zu hause!


    Ein Fall für die Seilwinde, aber die liegt im Ludwig (meinem Munga 8 ) und der steht auch zu hause – schön ist die Welt!


    Ein Versuch das Heck mit Baumstämmen herum zu hebeln scheitert kläglich am morschen Holz. Also bleibt nur noch die Möglichkeit nach Hause zu tigern und den Ludwig zu holen. Zum Glück sind es nur noch wenige Kilometer und nach knapp einer Stunde Waldspaziergang in der Abenddämmerung gelange ich dort an.


    Erst mal was Warmes anziehen, die Nächte werden jetzt schon sehr kalt. Ein kleiner Rundruf bei den Freunden in der näheren Umgebung ergibt: nichts - Keiner da! Den Vater will ich nicht fragen, solche Aktionen sind nichts mehr für einen 78 jährigen. Also selbst ist der Mann.


    Der Ludwig ist voll ausgerüstet, zwei Lampen eingepackt und schon kann es losgehen. Problemlos gelangen wir am Ort meiner Pleite an. Die tragbare Winde ausgepackt, ein weiches Seil an einen passenden Baum geknotet, Windenkabel daran befestigt und die Winde selbst an die AHK vom 4er eingehängt. Dann die Kabel an die Batterie angeschlossen und relativ unspektakulär habe ich dann das Heck herumgezogen – fertig.


    Jetzt alles abbauen und der ganze verschmutzte Kram wird einfach in den 4er gepackt. Beim zurücksetzen mit dem Ludwig merke ich, dass das Steilstück auch total rutschig ist, aber er fährt (rutscht) doch recht Spurstabil die 15 Meter herunter, sodass es keine Probleme gibt. Ich stelle ihn unten ab und versuche das Gleiche nun mit dem 4er. Das Vertrauen ist nach der Aktion leicht gestört und ich mache mir Sorgen vor dem Steilstück, aber das Auto ist leichter und es geht wesentlich besser als gedacht. Da das Verdeck noch offen ist und ganze Gerödel in diesem Auto liegt, fahre ich zunächst mit ihm nach hause.


    Tja, jetzt steht immer noch der Ludwig in der Pampa. Also Fahrrad geschnappt und gerade dahin geradelt – aaaberr schon wieder Pech gehabt, das steht wo anders. Es gibt da noch so ein altes Klapprad, das man wieder aktivieren könnte. Es müssen nur die Reifen aufgepumpt werden… Nach einigen Versuchen und mit neuen Ventilen halten sogar beide die Luft! Nach einer abenteuerlichen Reise durch den Wald ohne Licht (der Dynamo mag an verdreckten Reifen nicht arbeiten) komme ich schließlich doch an. – Ob unsere Eltern nicht doch wussten mit welchen Mordgeräten sie uns damals auf die Strasse geschickt haben?-


    Na ja, Fahrrad einpacken und ab nach Hause. Heilfroh und total übermüdet komme ich um 23:30 Uhr an und gehe gleich ins Bett. Und alles nur, weil ich um ca. 19:30 Uhr ein paar Minuten sparen wollte…


    Am nächsten Morgen tut mir alles weh und ich darf zwei reichlich verdreckte Autos vom gröbsten Schmutz befreien, Schuhe und Kleidung waschen, Windenkabel reinigen und einölen und alles wieder verstauen. Und doch, ich bin heilfroh, dass es ohne Schaden ausgegangen ist!


    Was lernt man daraus? 1. Fahr nicht mit Strassenreifen auf abschüssigen, unbefestigten Wegen an einem Bachlauf entlang. 2. Winde und Handy sind tolle Sachen, wenn man sie dabei hat. :):|


    Viel Spaß an diesem schönen Sonn(en)tag wünscht der
    Ludwig

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

    Der Klügere gibt nach! - Nun regieren die BildungsfernInnen :mimimi:

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  • Tja, das ging ja noch mal gut!


    Warum haste mich nicht angerufen? Ach ja, das Handy! ;(


    Das nächste mal nimmste das besser mit. Mußt ja nicht einschalten, hauptsache dabei!


    Viele Grüße, Michael


    Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,


    der andere packt sie kräftig an und handelt!

  • Das doch noch ma gutgegangen!Für sowas loht es sich schon nen billiges 2 Handy ins Auto zu legen! kosten doch nur 10 € mit 5 Euro guthaben! ;)


    grüß
    Julian

    "NO AIRBAGS" - wir sterben noch wie echte Männer

    Kübel-Power

  • auch ich hab mich am Freitag abend festgefahren ... Mofarennen in Enniger, alle fahren über die Straße, nur ich über den Acker. Wußte nicht das die Drescherspuren so tief sind ..... festgefahren. Winde und Gurte dabei, nur kein Festpunkt zum Anschlagen :|


    Was fehlt sind dann wohl die Erdanker :D


    Alos, dumme Sprüche über sich ergehen lassen, und vom Trecker rausziehen lassen ....


  • Das Problem kenn ich auch. Allein unterwegs und festgefahren.


    Meine Antwort sieht so aus.


    Ralf, in Korbach sprachen wir noch drüber als wir beide im Munga unterwegs waren. Ich war mir immer sicher, hier kommst Du wieder raus. Warum fährst Du immer noch ohne Erdanker? Oder verläßt Du Dich auf Deinen Jupiter?


    http://www.landroverforum.de/board/thread.php?threadid=23646

  • @ Siggi:


    Selbstbau oder fertig gekauft?


    Gab es heute für 105 Teuronen bei ibäh:


    Greifzug Erdanker


    Wenn Interesse besteht, sollten wir uns einmal ein paar von diesen Teilen gemeinsam fertigen - lassen, gell Harald???


    Dentagüberschondarübernachdenkenderweise

    Gruß aus dem Norden


    FMB
    __________________

    Selbsternannter Forumsspezialist für Verkehrswarnanlagen, Hörner und Tonfolgerelais - bitte melden bei Fragen und Bedarf - Verwalte einen Überhang an Teilen, aber das funktioniert nur, wenn neben Nachfrage mir auch die Überschüsse angeboten werden...


    Stolzer Kradlehrgangsteilnehmer Mai 2011/Juli 2011/Juni 2017

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  • @ Siggi:


    Danke - schon gefunden - reichen die 405 mm langen - kommt mir so wenig vor...


    Wie sind denn die anderen Maße - Flacheisen LxBxH? Löcher?


    Ich habe die Sorge, wenn ich selbst bauen würde, würde ich reichlich überdimensionieren...


    Lieberaufbewährtesvertrauend

    Gruß aus dem Norden


    FMB
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    Stolzer Kradlehrgangsteilnehmer Mai 2011/Juli 2011/Juni 2017



  • Genau daran hab ich mich errinnert als ich festsaß ! ;)



    Irgendwas muß ich mal machen ...

  • Hallo FMB,
    je länger die Ernägel, desto besser. Muß aber alles verstaut werden. Bisher hat sich mein Erdanker voll bewährt. Selbst beim Bäume rausreißen (kleine:D ), und da wurden richtige Kräfte frei.


    Flacheisen 750x500x8. 4 Löcher 30mm je Flacheisen. 6 Nägel 25mm stark 400 lang.


    Allerdings habe ich den Erdanker noch nicht im Sand ausprobiert. Haben wir hier nicht.

  • Zitat

    Original von Siggi
    Wer war das, der mich mit Munga in Korbach photographiert hat?


    Linkes Vorder- und Hinterrad standen in der Luft. Munga drohte umzukippen. Ohne Winde wäre ich da nicht wieder weg gekommen.


    An den Bildern wäre ich sehr interessiert.


    :D :D :D


    Gib mal Deine Email-Adresse per PN durch!


  • moin ralla,


    ich hab da nen tipp für dich:


    loch buddeln, reserverad reinlegen, windenseil am reserverad festmachen, loch wieder zuschaufeln und raus mit dem auto aus dem dreck :D :D :D

  • mit dem ersatzrad und eine winde kann man sich auch ohne fremde hilfe aus matsch o.ä. befreien.das hat man immer dabei.ersatzrad tief eingraben, haken der wind einhängen und durch den druck den das ersatzrad in der grube auf den untergrund aus übt kann man das fahrzeug raus ziehen.habe es selber noch nicht ausprobiert, jedoch mal im fernsehen gesehen wenn man allein in der wüste oder im outback unterwegs ist und evt. tagelang auf hilfe warten muß.


    grüßle


    rth

  • :|Das hat nix mit Druck auf den Untergrund zu tun, funktioniert aber! :S


    Reserverad senkrecht eingraben, so tief es geht, bringt am meisten, dann Windenseil, Greifzugseil oder Kettenzug einhängen.


    Möglichst jemanden zum ständig beobachten am "Anker" postieren. Wenn so eine 10t-Winde vom Magirus zieht und der Anker kommt lose, das gibt nen heftigen einschlag!!


    Beim Bergen mit gespannten Seilen oder Gurten immer schön an die Sicherheit auch der Zuschauer denken. Wenns sein muss, wegjagen, das faule Pack :D :D

  • Jau, den Scheiß mit dem Ersatzrad eingraben hab ich damals auch in der BW-LKW-Fahrschule gelernt. Diesen Tipp hört man immer nur von Leuten, die das noch nie gemacht haben.


    Fiele mir nicht im Schlaf ein... wie viel Tage soll man denn für ein so ein riesen Emma-Rad buddeln? Da laufe ich lieber zum nächsten Landwirt und lasse zur Not auch ein paar Euro springen!


    Aber das Problem stellt sich hier, bei mir, eher weniger, hier stehen oder liegen meistens genug Bäume rum :D:D:D


    Aber so einen Anker finde ich keine schlechte Idee


    Meint der
    Ludwig

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

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