Hallo,
nachdem ich in Bezug auf den 230 GE ´mal im Motortalk-Forum fremd ging, komme ich nun doch wieder zu meinem Stamm-Forum zurück.
Glaube, hier sind mehr fachkundige "Schrauber" unterwegs und vielleicht hat jemand gute Tipps parat. Dotorenank der "Schweizer" gibt es hier ja auch genügend 230 GE-Motoren.
Aber nun zur Vorgeschichte:
Im vergangenen November errsteigerte ich recht günstig einen 230 GE ( lang, Bj. 1989, ehemaliges Fahrzeug der Feuerwehr, ohne Papiere und Schlüssel.
Wagen stand ca. 10 Jahre in der Garage, war abgemeldet und soll angeblich fast nie bewegt worden sein. Zumindest die letzten Jahre sicherlich nicht.
Vor einer Woche fing ich an, mich um das Fahrzeug zu kümmern ( Frauchen möchte ihn vielleicht haben ). Der Kühler war defekt, habe neues Netz einbauen lassen und Kühler eingebaut.
Neues Zündschloss und neue Batterie rein, die Elektrik scheint in Ordnung zu sein, sogar das Display der Standheizung "blinkt".
Gestern die Ablassschraube des gar nicht so gut aussehenden Tanks geöffnet und lediglich ca. 2 Liter einer übelriechenden Flüssigkeit abgelassen ( typischer alter Spritgeruch ). 5 Liter neuen Sprits eingefüllt. Die Zündkerzenschächte penibelst gesäubert, die alten Zündkerzen herausgedreht, WD 40 in die Laufbuchsen gesprüht und mehrfach – ohne Zündkerzen – zunächst per Hand den Motor gedreht, anschließend den Anlasser betätigt. Dann Zündkerzen hineingedreht und mehrfach gestartet. Nichts. Diese Prozedur mehrfach wiederholt, Nichts. Zündkerzen waren jeweils total trocken. Zündfunken jeder Kerze kontrolliert, Zündfunken waren da.
Dann Werkstattbuch Puch 230 GE „überflogen“ und bei Youtube mehrere Filmchen angesehen.
Anschließend Ansaugbrücke abgebaut und Stauscheibe des Mengenverteilers auf Beweglichkeit hin überprüft, ist sehr leichttgängig,
Aber:
Die Stauscheibe ist total „versifft“, an den Rändern regelrecht verkrustet und auch die Schläuche der Kurbelwellenentlüftung, Auslaß Ansaugbrücke pp. total „versifft“, siehe Fotos.
Das kann doch m. E. nicht „normal“ sein, oder?
Bei Abbau der Ansaugbrücke habe ich festgetellt, dass der kurze, aus dem Kraftsoffdruckregler kommende schwarze Plastikschlauch ( fest mit dem Regler verbunden ), im letzten Drittel einen Riss aufweist. Von dort geht ein dünner brauner Schlauch in die Ansaubrücke. Das Teil kostet ca. 265 €! Gehe davon aus, dass ich zumindest diesen Riss mittels übergezogenen Gummischlauchs mit Kleber wieder dicht bekomme – korrekt, oder irre ich?
Nun möchte ich zunächst den alten, vermutlich nicht mehr zündfähigen, Sprit aus den Leitungen bekommen, ohne dass der Anlasser „jodelt“ und kaputt geht. Einfach Plus vom Anlasser nehmen?
Bessere / sinnvollere Lösung?
Dachte auch schon daran,die Benzinleitung am Filter im hinteren Radkasten zu lösen und mit Kompressor, mit sehr geringem Druck, ´mal den Sprit nach vorn zu pumpen. Habe jedoch Angst, dass ich mir dadurch irgendetwas kaputt mache. Gibt es zu dieser etwaas unkonventionellen Methode Erfahrungen?
Welche Leitung(en) sollte ich an der Einspritzpumpe entfernen und in ein Gefäß laufen lassen?
Welche Ursache könnte der „Schmodder“ in/auf der Stauscheibe haben?
Bevor ich den Benzinmengenteiler abbaue und reinige, möchte ich zuvor den "Schmodder" aus den Leitungen haben.
Für hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar,
besten Gruß,
Stephan