Motor qualmt weiß und hat keine Leistung

  • Ich will mich da mal nur am Rande einmischen. Von meinen Mopeds weiss ich das die ganze Sache mit der Unterbrechereinstellung nur stimmt, wenn der Unterbrecher neu ist, die Nocken auf der Unterbrecherwelle nicht eingelaufen sind und der Kondensator in Ordnung ist .( meist 0,21uF).

    wichtiger ist die Ermittlung des Unterbrecherabrisses mittels Prüflampe. Der Abriss bezeichnet dann den Winkel wo der Unterbrecher soeben abhebt und den Kondensator entlädt. Dies ist dann der tatsächliche Zündzeitpunkt bei statischer Ermittlung des Zündwinkels.Kontrolliert wird der ganze Spass dann mit der Stroboskoplampe.

    Weisser Qualm ist in der Regel immer ein Anzeichen von Wasser. Im Winter,wenn der Motor kalt ist kann das auch Kondenswasser im Ansaugtrakt oder im Sprit sein.f

    Ethanol ist hygrosskopisch, zieht also Wasser auf.Wenn man Pech hat und der Sprit alt ist wird sogar Essig gebildet. Also das ganze mal mit neuem Sprit und der korrektenzumischung von qualitativ hochwertigem Zweitaktöl wiederholen. Russ und Qualm können auch festsitzende Kolbenringe sein oder der Zylinder ist ausgewaschen und bringt keine Kompression mehr. Das führt dann ebenfalls zu Leistungsverlust.

    Eine weitere Möglichkeit von Leistungsverlust ist die Veränderung der Resonanzverhältnisse eines Zweitaktmotors.

    Ein Zweitaktmotor fängt immer am Lufteinlass an und hört am Auspuffende auf.

    Beim Vergaser sollte man die Haupdüsen im Durchmesser mal nachmessen (Düsenleere).Oftmals hat da schon mal jemand eine Reinigung mittels Draht versucht.Das führt dazu das die Düsen in der Regel aufweiten und das Gemisch im Teil und vollastbereich viel zu Fett wird und es hinten weiss rausnebelt.

    Beim Gasgeben gibt das den bekannten Bööb-Effekt.


    Zum Einstellen der Zündung ist es zweckmässig ein Winkelteilkreisscheibe zu benutzen. Am Gehäuse des verteilers bringt man eine Markierung OT an.

    Ermittelt zum Beispiel mit einem Stift in der Zündkerzen Bohrung.Der Unterbrecherabstand wird bei höchsten Punkt des Öffnernockens eingestellt.

    Der Zündzeitpunkt ist dann der Winkel des Abrisses (prüflampe am Unterbrecherkontakt geht soeben aus) bezogen auf die OT-Markierung vor OT.

    Wenn man das so einstellt mit den Motorspezifischen Werten läuft jeder Zweitakter perfekt.

    Mei Mehrzylinderzweitaktern (z.B. Trabi) besitzt jeder Zylinder entweder eine eigene Grundplatte und Zyndspule oder zumindest einen eigenen Unterbrecher ,Zündspule und kondensator. Gemeinsam ist dann der Nocken Kurbelwelle( Schwungrad) oder Unterbrecherwelle.

    Optimal ist dann wenn die Zündzeitpunkte( Abrisss ) aller Zylinder den gleichen Winkel aufweisen. Stimmt das nicht, dann Bremsen sich die Zylinder gegenseitig aus.

    Ist alles ok,dann macht der Motor nicht mehr Bööb sondern Römpömpöm


    :munga: :pfeif:,:)

  • Moin Friedrich,

    danke für die "Einmischung" und die Informationen. Ich bin für alle Erkenntnisse dankbar, da ich mich noch nie so intensiv mit der Zündung eines Zweitakters beschäftigen mußte. Bei meiner Simson S51 war das vergleichsweise einfach. So genau habe ich das mit der Winkelscheibe noch nicht verstanden. Ich weiß gar nicht, ob ich die hier beim Munga nutzen kann. Eigentlich ist die Einstellung der Zündung nicht so schwer : Kolben auf 3mm vor OT, Unterbrecher-Abstand auf 0,4 mm einstellen und dann den Unterbrecherträger soweit verstellen, dass die Prüflampe bei Nockenanschlag gerade angeht. Und das bei allen drei Kolben so machen. Trotzdem fehlt da bei mir dann Leistung, zumindest gefühlt. Wenn ich das mit der Blitzlampe überprüfe, dann ist die Zündung später als 3mm vor OT. Daher die Idee, die Grundplatte mit allen Unterbrechern komplett zu verdrehen. Was soll ich Deiner Meinung oder nach Eurer Meinung noch anders machen. So ganz klar ist mir das noch nicht.

  • Über Unterbrechernocken Fliegewicht bis zum Anschlag aushebeln!

    Erst dann sollte die Prüflampe aufleuchten.

    Hast Du es so gemacht?

    Wenn nicht liegt hier der Fehler und die Differenz zum Abblitzen.


    Gruß Daniel

  • Also zuerst beim Unterbrecher ( unterbrechern) den Öffnungsabstand eimstellen .Nocken höchster Punkt.

    Dann den Abriss (Zündzeitpunkt) mit Prüflampe und verdrehen von Grundplatte oder dafür vorgesehener Vorrichtung einstellen.

    Das ganze bei allen Zylindern kontrollieren, Am besten mit mehreren Prüflampen. Die müssen dann gleichzeitig ausgehen.

    Ist das nicht der Fall,dann ist einer der Kontakte verbrannt oder der Unterbrecher ist defekt.

    die kondensatoren sollte man auch prüfen.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Wichtig ist eben mit PRÜFLAMPE! Ich habe es mal mit Messgerät oder LED-Lampe gemacht, das geht nicht!


    Es muss eine Last anliegen, ich nehme immer eine 20W-Lampe.

    Denn das Messgerät zeigt schon lange keinen Durchgang mehr, da ist die 20W Lampe noch an.

    Die Zündspule stellt am Ende ja eine Last da die auch in etwa dieser 20W-Lampe liegen würde.


    Bei Käfer und Co wo man gut schauen kann stelle ich sogar nach Auge den ZZP (bzw. wie weit er Öffnet auf ZZP) ein,

    und das passte bis jetzt beim anschließendem Abgleich mit der blitze immer sehr genau. Aber das sind Erfahrungswerte.

  • Moin Zusammen,

    vielleicht liegt hier mein Fehler. Ich habe den Unterbrecherabstand immer bei 3mm vor OT und nicht bei der höchsten Nockenstellung eingestellt. Wie findet man nun die höchste Nockenstellung für jeden Zylinder praktisch? Jeden Kolben auf OT und dann soweit zurückdrehen, bis am jeweiligen Unterbrecher die höchste Nockenstellung erreicht ist? Die höchste Nockenstellung kann man nur optisch feststellen, oder?

  • Hallo

    12028171nv.jpg


    Den Hochpunkt des Nockens ermittelt man digital ...


    also unter Zuhilfenahme des Fingers.


    Finger auf den Unterbrecher legen und wenn das Anheben des Unterbrechers aufhört schliesst sich ein Öffnungsplateau von gut 100Grad Kw-Umdrehung an. Das kann man praktisch nicht falsch machen.


    Grüsse


    freddy

  • das ist aber zu ungenau

    Moin Friedrich,


    nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass Du meine Empfehlung zur digitalen Erfassung des Öffnungsplateaus meinen solltest, habe ich mir die Mühe gemacht die Kontur des Unterbrechernockens einmal mit Farbe auszulegen, so dass man gut erkennen kann wie riesig der Öffnungsanteil gegenüber dem Schließwinkelbereich ist.


    41297339hd.jpg


    Der Öffnungsbereich (hoher Profilanteil) geht in dieser Perspektive locker von 04:00 bis 10:00 Uhr.

    In diesem Bereich hat der Nocken ein reines Kreisprofil, so dass der Kontakthammer gleichbleibend angehoben bleibt.

    Insofern hast Du Recht wenn Du mit "ungenau" meine Gradangabe meinst. Es sind fast 300° Kurbelwellenwinkel in denen der Kontakt offen ist und in denen man den Unterbrecherkontaktabstand auf die Werksvorgabe einstellen kann.
    Der Schließwinkel beträgt bei richitger Kontaktabstandeinstellung ja auch nur 142°.


    Also: Das lässt sich simpelst ertasten und ist absolut narrensicher.


    Grüße

    freddy

  • Ich nehme immer die linke Nut, am Bild und drehe sie auf die Höhe des einzustellenden Kontaktes.

    Stelle dann die 0,4, bzw. die 0,45, bei neuen Kontakten, ein.

    Danach die 3mm vor Ot, mit der Prüflampe, bei Ausgerücktem Fliehgewicht und das Läuft.


    Ganz Einfach :D


    mfg Patrick

    Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen!
    Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.

    "dats ned bandan nemts ahn droht" :schweißen:
    Freilauf Dioden aus Freilandhaltung :D

  • Das mag schon sein, Du hast hier anschaulich die Öffnungszeit verdeutlicht. Entscheident ist aber genau der Punkt wo der Kontakt zum Laden des Kondensators gerade abreisst. Also genau in dem Bereich wo der Berg des Nockens anfängt zu wachsen. So wie ich das sehe sind dasso ca. 30 bis 45 Grad.

    Der Zündfunke kommt ja nicht über die gesammte Öffnungszeit sondern genau am Abrisspunkt. Der Kondensator wird dann erst wieder geladen wenn der Kontakt schliesst.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Um das gehts doch garnicht, sondern um den Restlichen Bereich, indem man den Unterbrecherabstand einstellen kann.


    mfg Patrick

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  • So, ich habe jetzt den Nocken jeweils so eingestellt, dass die Unterbrecher voll geöffnet waren. Dann habe ich 0,45 mm Abstand eingestellt, da die Kontakte neu sind. Die Kondensatoren habe ich auch gleich erneuert - nur zur Sicherheit, da ich den Zustand der bisherigen nicht genau kannte. Nur blöde, dass die neuen von Matz, extra für den Munga, durch die feste Kabeltülle auf dem Kondensator etwas zu lang sind (wie kann man eigentlich prüfen, ob ein Kondensator defekt ist oder nicht)? Kann ich vielleicht etwas abschneiden. Morgen dann die Einstellungen bei 3mm vor OT.

    Gruß Thorsten

  • Zum Kondensator prüfen brauchst ein Kapazitätsmessgerät.

    Viele günstige Digitalmultimeter sind in der Lage Kondensatoren zu messen.

    Kapazitätswert beim Munga sollte ca 0,22µF sein. +-10% ist unkritisch.

    Gruß Werner

  • Moin Zusammen,

    ich wollte mal berichten, wie es jetzt aussieht, nachdem ich Eure Ratschläge umgesetzt habe.

    Also, ich habe zunächst den Unterbrecherabstand auf 0,45 mm eingestellt, da neue Kontakte (Kondensatoren habe ich auch erneuert). Dazu die höchste Nockenstellung für jeden Unterbrecher gewählt und Abstand mit Fühlerlehre eingestellt. Anschließend habe ich jeden Kolben mittels Meßuhr auf 3mm v. OT gestellt und dann die Zündung so eingestellt, dass bei ausgerücktem Fliehgwicht (also Nockenwelle auf Anschlag gedreht), die Prüflampe angeht (vorher hatte ich die Grundplatte noch auf Mittelstellung gedreht, um von einer Art Grundstellung auszugehen). So, Motor springt nach Ziehen des Startvegasers gleich an, läuft rund und nimmt auch Gas gut an, keine Einbrüche oder so (das er recht räuchert ist wohl noch ein anderes Problem). Wenn ich fahren will, habe ich das Gefühl, dass die Leistung nicht reicht, da er in die Knie geht oder ich viel Gas geben muß. Dann habe ich die Einstellung mit der Blitzlampe überprüft. Da ergab sich dann folgendes Bild:

  • Bild sehe ich keines.


    Wenn du mit der Blitzlampe rangehst musst du Gasgeben auf ca. 2500U/min damit die Markierung passt, im Leerlauf passt die nicht.


    Das Qualmen und das zuletzt beschriebene Problem kann jetzt noch an der Gemichaufbereitung liegen.

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