Lost Place: das deutsche Feldlazarett in Skoganvarre in Norwegen, Zweiter Weltkrieg

Ich bin aktuell in Norwegen unterwegs. Ein militärisch und historisch interessanter Platz aus dieser Zeit ist das Feldlazarett in Skoganvarre, welches an der E6 etwa 50 km oberhalb von Karasjok liegt. In diesem von den Deutschen errichteten Feldkrankenhaus wurden Soldaten behandelt, die beim Kampf gegen die Rote Armee verwundet worden waren oder Erfrierungen erlitten hatten.

Das interessiert hier sicherlich den einen oder anderen ...

Das Feldlager bestand aus mehreren Hütten mit Betten, um verwundete Soldaten einzuordnen, zu operieren und gesund zu pflegen. Angeschlossen war eine Küche, eine Operationssaal, Unterkünfte für die Mitarbeiter vor Ort und sogar eine Auto Reparaturwerkstatt. Viel zu erkennen ist heute nicht mehr. Die Gebäude - ich vermute mal, dass sie aus Holz waren - sind nicht erhalten und nur einzelne, verrostet Artefakte erzählen uns eine Geschichte.

Der Erhaltugszustand ist leider nicht gut und man braucht viel Vorstellungskraft. Und es sind natürlich nur noch wenige Artefakte erhalten.

Foto von damals und heutiger Erhaltungszustand. Etwas ernüchternd.

Umgekippte Aktenschränke oder Arztschränke

Eins der viele Bettgestelle dort im Wald. So um die 25 bis 50 rostige Betten warten dort im Wald auf Betrachter. Hier lagen die Soldaten und wurden gepflegt.

Aus der Waschküche. Eine alte Schubkarre, vermutlich für Kohle.

Im Wald stehen noch zwei LKW Überreste, bei dem hier hat der Motor eine neue Verwendung gefunden und ist nicht mehr vorhanden. Der Rahmen besteht interessanterweise aus Holz.

Leider nicht sehr viele Fotos. Wenn einer mehr zu dem Ort sagen kann: gerne ! Was für ein LKW das Mal war wüst ich gern, dazu hab ich nichts gefunden.

Ludwig, Du hast Recht, hab ich nicht richtig gesehen. Der Rahmen ist fast im Erdreich versunken, ich hab die Reste vom Holzaufbau für den Rahmen gehalten.

Ich fass mir hier gerade an den Kopf, ob der vielleicht heiß ist. Der Rahmen von egal welchem LKW kann nur aus Metall sein, eigentlich völlig logisch.

Könnte passen ! Die Tür mit diesem markenten Falz unter dem Fenster sieht genau so aus und die Wehrmacht hat den Typ23 in der Zeit auch verwendet.

Moin Kai, die meisten Bilder und Berichte lad ich in meinem Blog hoch. So hab ich dort vor kurzem einen Bericht über den Atombunker in Ligatne in Lettland veröffentlich, auf den ich tatsächlich ein klein wenig stolz bin. Es würde vermutlich etwas merkwürdig aussehen, wenn ich identische Berichte auf 3 verschiedenen Plattformen und in 5 Foren gleichzeitig hochladen würde.

Sinn würde es machen, im eigenen Blog ausführliche Reportagen hochzuladen und zum Beispiel hier im Forum nur Tagesbilder. Der offizielle Tagesbilder Thread wird aber nach einiger Zeit gelöscht, das ist auch nicht der richtige Platz.

Im Moment nehme ich an, dass sich die Leute hier in diesem Forum eher für militärgeschichtliches Interessieren als für Urlaubsschnappschüsse. Ich versuch tatsächlich, die Inhalte anzupassen. Durch die Bewertungen / Reaktionen im Tagesthread hab ich gelernt, dass Fahrzeuge zum Beispiel interessanter (viele Reaktionen) sind als Starlink oder Umweltschutz (keine Reaktion).

Citroen P 45 wär auch möglich, Wikipedia meint dass dieses Fahrzeug von der Wehrmacht als Sanitätsfahrzeug eingesetzt wurde. Das käme ja hin. Es gibt ein Foto vom Innenleben, vom Motor ist noch ein Kolben zu sehen der Rest fehlt. Vielleicht lässt das weitere Schlüsse zu, was da im Wald vor sich hin schlummert.

Leider kommt ich da nicht mehr hin, beim nächsten Mal "Nordkapp" vielleicht. Bin aktuell knapp oberhalb der Lofoten, Norwegen.

Eine gute Frage ! Laut den Infotafeln war dort eine Reparatur Werkstatt. An dem Ort wurde der notwendige Fuhrpark für das Feldlazarett gewartet und repariert. Könnt mir denken, dass der LKW schon kaputt oder halb zerlegt war, als das Lager geräumt und gesprengt wurde.

Dort im Wald liegen noch viele Fahrzeug Teile, Öltonnen, Türen, Überreste von Kisten herum. Und irgend welche verrosteten Metall Schrott Teile, die sich nicht mehr identifizieren lassen. Die Fussgänger Hängebrücke zu dem Lager ist neueren Datums. Ich glaube, dort im Wald wurde Jahrzehnte lang alles sich selbst überlassen. Reiseberichte im Internet sind nicht älter als 10 Jahre.

Okay ich bin jetzt Mal der Anregung vom Kai gefolgt - und lad doch noch Mal ein paar Bilder von einem zum Glück bislang gut funktionierenden LKW hoch.

Aktuell bin ich mit dem kleinen Overlander Shuttle in Norwegen unterwegs, oberhalb der Lofoten. Die grobe Richtung ist diesen Sommer etwa Polen - Litauen - Lettland - Finnland - Norwegen. In Finnland ist mein Jüngster zu mir gestossen: ich hab Peer, 17, oben in Rovaniemi (Weihnachtsmanntown) abgeholt. Er hatte sich Nordkapp gewünscht, was als Abstecher auf der Route lag. Vorgestern hab ich ihn in Tromsö / Norwegen nach drei echt ereignisreichen Wochen zum Flughafen gebracht, so dass ich nun wieder allein durch die Welt zuckele. Für ihn war die Zeit viel zu schnell vorbei.

Sumpfgras, Stellplatz ein paar Kilometer vom Nordkapp entfernt.

An einem abgelegenen Hafen, Skjervøy

Die meisten Fotos hab ich "Nachts" so gegen 23:00h gemacht. Hier oben wird es ja nicht mehr dunkel, was für den Kreislauf nicht ohne ist. Morgens um 2:00h ist es noch hell und um 11:00h kommt man dann kaum aus dem Bett. Ohne Kabine verdunkeln, Wecker stellen und einer gewissen Portion eiserner Disziplin geht es nicht. Sonst kommt man komplett durcheinander mit der inneren Uhr.

Ansonsten geh ich viel spazieren, bastle an der Kabine herum und fotografier Blumen und interessante Steine. Interessante Begegnungen sind hier oben eher selten. Dünn besiedelt, am Ende der Welt. Im Moment bin ich in Grøtfjord auf einem Campingplatz trifft es nicht so recht ... eher: Stellplatz am Strand mit Erlaubnis zum Campen.

Vor drei Tagen hab ich hier oben eine echt nette Ecke entdeckt, von der muss ich unbedingt Fotos hochladen. Grotfjord, oberhalb der Lofoten.

Viele Reisende machen ja den Bogen Norwegen, Lofoten, Nordkapp. Dann Finnland oder Schweden zurück. Oftmals ist die Stellpatzsuche kniffelig, da es nur in den Ortschaften etwas gibt, hier steigen die Berge sofort steil an und sind nur durch Wanderwege erschlossen. Grotfjord ist da mit seinem Sandstrand eine kleine Perle, ich hab dort mehrere Tage verbracht. Und es liegt auf dem Weg, nur ein paar Kilometer von Tromso entfernt, sofern man nicht einfach nur die E6 hochzischt.

Es gibt einen Campingplatz (Bauernhofcamping) mit Dusche und zwei Wiesen als Stellplatz, wo man 10 Euro bezahlt. Nur mit Klo und Wasser. Den LKW entdeckt man etwa in der Mitte vom Bild.

Strand ist für Norwegen eher ungewöhnlich. Baden nur für die ganz harten, das Wasser ist kalt.

Man kann hier trotzdem einen prima Strandtag machen und super faulenzen. Die Rentiere machen auch einen Strandtag. Hier gibt es eine kleine Herde, die neugierig herumstreift und Mal bei den Fahrzeugen vorbei schaut - oder halt beim Strand chillt.

Im Moment mach ich Inselhopping, heute steh ich auf der Insel Senja. Immernoch oberhalb der Lofoten, schnell voran geht es hier nicht. Es gibt krasse Tunnel:

Mit dem LKW auch noch, ahhhh ...

Und dann ist Inselhopping mit Fähren angesagt, was eher langwierig ist und schon Mal einen kompletten Tag beansprucht. Aber ich hab ja Zeit.

Mein aktueller Stellplatz: Mefjordvær. Unten ist ein gratis Stellplatz, etwa zur Hälfte mit Campern aus Deutschland belegt. Norweger, Finnen und Schweden sind eine weitere Gruppe, gelegentlich ist jemand aus den Niederlanden oder Schweiz oder Frankreich dabei. Das sind die Hauptreiseländer auf den Stellplätzen hier.

Unten war es mir zu voll und zu trubelig - Hauptreisezeit August. Obwohl ich etliche 4x4 Fahrzeuge mit Hocherlegung, 1,20 Meter Schnorchel und Sandblechen vorne, hinten, seitlich dran entdeckt hab war ich der einzige, der sich da oben rauf gestellt hat. Irgendwie komisch.

Kein Sandstrand diesmal.

Aber dafür ein schöner "Sonnenuntergang". Die SOnne geht hier oben nicht richtig unter, es wird nicht richtig dunkel, was für den Körper eine erhebliche Umstellung ist. Das Bild oben hab ich Nachts um 1.00h gemacht ... in der Mitte sieht man noch jemanden sitzen und auf das Meer schauen, der ebenfalls nicht schlafen kann.

Absolute Zustimmung, in Skandinavien sind die Leute einfach nur total nett. Ich schalt jedes Mal ein paar Nummern runter, wenn ich hier hin. Die Leute haben einfach mehr Geduld und nehmen mehr aufeinander Rücksicht. Das merkt man im Strassenverkehr und an der Supermarktkasse.

Nachteil für mich ist, dass man weniger Begegnungen hat. Die Skandinavier sind halt auch extrem zurückhaltend und respektvoll. In Italien stecken die Leute eher Mal die Nase in die Kabine und wundern sich: waaas ? Du bist allein unterwegs ? Und wo ist deine Familie ? (Sardinien, Anfang des Jahres)