Moin und "Frohe Ostern" vom Deister!
Ich bin ja schon mit der Anhänger- Thematik hier ein paar Male in Erscheinung getreten und heute kann ich eine Entwickling präsentieren.
Dank ein paar Tage "off" und der richtigen Außentemperatur konnte ich an meinem Anhänger aus dem Elsaß arbeiten.
Der Vorbesitzer hatte mir einen noch recht guten Anhänger verkauft und mit der Substanz konnte ich zufrieden sein. "Leider" hatte dieser ein Faible für die amerikanische Variante, so dass mir schon beim Kauf klar war, dass ich die Farbe ändern müßte. Mein Zugfahrzeug ist ja ein M201 Hotchkiss (französisch belassen), so dass der Anhänger ebenfalls in seinem ursprünglichen französischen Zustand gebracht werden sollte. Interessant ist, dass der Anhänger (wie alle Luther- Jordan Anhänger) in Braunschweig als Kriegsreparation für die französische Armee 1955 gebaut wurde.
Bei näherer Betrachtung sah ich, dass der Vorbesitzer einfach sein "oliv-drab" über den Anhänger inklusive Rost gejaucht hatte. Nach partiellen Schleifarbeiten stellte ich fest, dass es keinen Sinn machte nur örtlich zu schleifen und ich machte die gesamte Kiste blank. Meine Nachbarn wollte ich eigentlich schonen und schliff diesen eisernen "Gitarrenkasten" nur werktags. In diesem Zusammenhang war ich ertaunt, wieviele Nachbarn im "Home-office" arbeiteten....
Gleich vorweg: Dies war keine Restaurierung sondern eher eine Instandhaltung (+), denn ich habe den Anhänger nicht bis zur letzten Schraube zerlegt. An die Räder (Bremsen bzw. Lager) konnte ich noch nicht ran und es wird meine Hausaufgabe für den nächsten Monat sein.
Da die Bohrungen bereits vorhanden waren, entschied ich mich den Anhänger auf die letzte Version zurückzubauen (P4- Rückleuchten, Ersatzradhalterung, Vinyl- Abdeckung). Dies erleichterte auch die Nummernschild- Problematik.
Die Rückleuchten bekam ich in Deutschland und die Ersatzradhalterung organisierte ich über eine französische FB- Gruppe. Der Besitzer wollte dafür nur das Porto und eine Batailons- Brustanhänger vom Jägerbatailon 292. Das konnte ich mittels eines weiteren Tauschgeschäftes organisieren.
Mein Anhänger hatte noch den vierpoligen Stecker, der bei meinem M201 nicht mehr passte und der angesicht der P4- Leuchten nicht sinnvoll war. Ich baute also , passent zum Hotch, alles auf 7-polig um. Die Kabel verlegte ich ebenfalls anders als beim Original. Anstelle alles in die rechte Leuchte zu führen und von dort zu verteilen, entschied ich mich für eine Verteilerdose im Leiterrahmen, von der ich sauber nach links und rechts die Leitungen abführte. Den Schalter für P4/ M201 habe ich ungenutzt gelassen und kann auch keine Aussagen über dessen Verkabelung geben.
Zu den Lackarbeiten:
Nach einigen "Negerkeksen", Drahtbürsten und partiell sandgestrahlt, war der Rahmen und der Kasten blank. Anschließend wurde alles mit Brunox eingepinselt.
Daraufhin trug ich eine 2K- Grundierung und dann die 2K "Vert-OTAN" vom bekannten Mil- Lack- Händler auf. Letzteres in "stumpfmatt", was nicht sooo toll war, denn es war tatsächlich so matt, dass es schon gräulich wirkte. Eine andere Einstellung beim Kompressor oder Pistole brachte kein anderes Ergebnis. Also nochmal nachbestellt und diesmal in matt- seidenmatt. Das war deutlich besser! Der Lack ließ sich hervorragend auftragen und ich war wirklich zufrieden damit.
Der Händler verschickt ja sehr schnell, allerdings braucht man den nicht anschreiben oder anrufen. Es mag ja an mir persönlich liegen aber ich fühlte mich anschließend entweder als Störer oder als Idiot... (und "ja", ich weiß wessen Seite dies ist!).
Bei den Rädern habe ich mich für die "Firestone" entschieden. Die hatte ich noch "über" und passen prima zu denen von meinem Hotch. Zugegeben, die sind auch nicht original AF und ich denke ab und zu darüber nach, die orininalen von Kleber zu kaufen. Letztlich gefallen mir die Firestone optisch so gut, dass ich diesen Gedanken schnell verwerfe...na ja, bis zum nächsten Angebot auf "leboncoin"...
Das originale Verdeck von der AF habe ich bisher nicht bekommen. In Frankreich wird manchmal eines angeboten, aber da weiß man nicht, ob dieses mittlerweile genauso ein "Brett" ist, wie meines beim Kauf oder nicht... . Als Interimslösung habe ich eines für wenig Geld schnell schneidern lassen. Vom Ergebnis war ich angenehm überrascht. Beim nächsten Frankreichurlaub gehe ich die Thematik ggf. nochmals an.
TO DO:
- die Löcher für die Kästen der Rückleuchten teilweise versetzen und all die ungenutzten schließen
- Radlager prüfen
- TÜV
- anmelden...
A bientôt!
Golu