Erneuerung gesamtes Fahrwerk

  • Hallo ins Forum,

    hier ein kleiner Bericht zur Überholung des Fahrwerks und einiger anderer "Kleinigkeiten".

    Seitdem ich ihn habe (2017), plagte mich mein G mit Schlagen im Lenkrad. Nicht immer, leider. Von daher bei Probefahrten nicht immer reproduzierbar. Bei Geschwindigkeiten jenseits 90 reichte oft eine Bodenwelle und das Lenkrad schlug. Langgezogene Kurve ein paar Minuten später und es war wieder ruhig. Wir haben viel versucht, Reifen Wuchten, andere Felgen, wieder wuchten, Luftdruck verändern, Werkstattwechsel usw. Leider kann ich größere Sachen nicht selbst, mir fehlen einfach die Möglichkeiten und die Zeit. Immer wieder habe ich einen Wechsel der Längslenkerbuchsen vorgeschlagen. Alle Werkstätten, einschl. TÜV meinten aber keinen Schaden zu erkennen. Das ich, um geradeaus zu fahren ständig ein wenig korrigieren musste, wurde von allen beim G für normal erklärt. Hab leider keinen Vergleich... Ende 2020 war ich es satt. Die Winterpause stand an (wohne in den NL, hier gilt ein Fahrzeug erst ab 40 Jahren als Oldtimer, zw. 25 und 40 kann es als Youngtimer zugelassen werden, spart in meinem Fall über € 1.000,- an KFZ-steuer, darf dann aber Dez. Jan. und Feb. nicht auf die Straße), also für die Zeit ab in die Werkstatt meines Vertrauens und große Baustelle aufgemacht. Ziel: alle Buchsen neu (Längslenker, Querlenker, Stabi, Federn, Stoßdämpfer), der große Rundumschlag. Vorher habe ich mich von der G Manufaktur beraten lassen und dort auch die nötigen Teile gekauft. Achsen raus und dann stellte sich heraus, dass mein Gefühl besser war als das Wissen der Werkstätten. Die Buchsen waren so was von auf...



    Fortsetzung folgt...

  • ...wie immer bei solchen Operationen, kommen auch andere Baustellen ans Licht.



    hinten rechst brach beim herausdrehen der Schraube des Gummipuffers das Blech raus und die Stoßdämpferaufnahme war auch hin. Federaufnahme konnte gerettet werden, Stoßdämpferaufnahme musste neu eingeschweißt werden.

  • Die Achsen wurden entrostet und neu lackiert. Sperren- und Bremsleitung hinten erneuert. Diverse Kleinigkeiten in einem mit genommen...

    Und dann wieder zusammengesetzt. Schön ist, dass ich in der Werkstatt mitarbeiten darf, wenn es meine Zeit zulässt. Spart ein wenig und ermöglicht mir, meinen G besser kennen zu lernen. Die Entrostung der Achsen habe ich selbst übernommen und beim Einbau der Achsen war ich der zweite Mann.



    eingebaut haben wir Koni Heavy Track RAID. Sind nicht die billigsten, habe aber soviel gutes darüber gelesen, dass ich mich für diese entschieden habe.

    Machen mit ihren 70mm Durchmesser auch optisch was her. Hinten passte alles ohne Anpassungen. Vorne mussten wir den Getriebehalter umsetzen, da lag die Antriebswelle zur VA auf, weil die Konis ein weiteres ausfedern zulassen. Ansonsten passte aber alles, sie federn nicht so weit aus, dass Leitungen verlängert werden mussten.



    ...

  • Moin Rolf,


    Sehr schöner Bericht, die roten Konis habe ich auch aber schon 13 Jahre,, außen rostig innen immer noch dicht, ich denke alle anderen Punkte Federaufnahme damals auch neu; alle anderen Lager Buchsen und Co nach jetzt 35 Jahren, die gröbere Nutzung war nur mir selbst zu zuschreiben und nicht der AAF als Erstbesitzer.

    Mach ich alles übern Winter... aber jetzt kommt der Frühling,,, Schlagen tut bei nix.


    :barett-bor: Ramboduck

  • Dass ich, um geradeaus zu fahren ständig ein wenig korrigieren musste, wurde von allen beim G für normal erklärt.

    Moin,

    falls das nach der Erneuerung der aufgeführten Teile immer noch der Fall sein sollte, die Achsschenkellager auf Verschleiß kontrollieren.

    Bei meinem waren die mit falscher Vorspannung montiert und deshalb eingelaufen(Berg- und Talstruktur).

    Nach der Erneuerung mit korrekter Vorspannung fährt sich der G mit weniger Lenkkorrekturen deutlich besser.

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Hallo,

    @ Ramboduck: das sind die Infos, die mich dazu bewogen haben, etwas mehr für die Dämpfer auszugeben. Hörte von Leuten die sie schon 19 Jahre fahren. zum Rost hatte ich den Tipp bekommen, dass die Lackschicht recht dünn ist und man sie am besten nochmal lackiert. Habe ich getan. Mal schauen wie meine in 13 Jahren aussehen. ;)

    @ Jottka: Danke auch für diesen Tipp. Habe die ersten 200km gefahren, jetzt scheint alles in Ordnung.

  • was mich intressiert:


    hast du einen Zivil 230GE oder nen Schweizer?


    ich kann mir die Schäden bei einem Schweizer nicht vorstellen.....:staun:

    Gruß Andreas ,:)


    "DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT"
    (Heinrich Heine)


    1./PzBtl 213 - FM Grp.

    (1987/88 W15)

    Damals gelernt: Im Frieden ersetzt die StoV den Feind

    37506797yr.jpg


    45237953vj.png

    Opfer des: Virus Vehiculum olivea militaris

  • Erster Eindruck nach 200km:

    Ich habe ein neues Auto! Er liegt auf der Straße wie ein Brett. Bodenwellen werden sehr gut weggebügelt. Keine schwammige Lenkung mehr! Sehr präzises Lenkverhalten. Die hier in den Niederlanden so beliebten "Drempels" (Verkehrsberuhigungshügel) nimmt er souverän. Feldwege mit 60? Kein Problem.

    Sicher sind 200km noch nichts, aber es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

    ich bin froh, dass ich mich habe beraten lassen. Ich hatte abgesprochen, dass ich einen recht komfortablen Reise-G haben wollte, mit dem es aber auch möglich ist, raueres Gelände zu meistern. Trial habe ich ausgeschlossen. Darauf hat man mir Federn und Dämpfer zusammengestellt. Mein erster Eindruck ist, dass ich mein Ziel erreicht habe. Alles weitere wird sich aber erst mit der Zeit zeigen. Hoffe, dass ich nicht zu früh zu euphorisch bin.

  • @ ramigani: Ich habe einen "Halbzivilen", sag ich immer. Leider kann ich die Geschichte meines G sehr schlecht verfolgen. Es ist auf jeden Fall ein Puch, Fahrgestellnummer beginnt mit VAG 461.239... Er ist in orange ausgeliefert worden, hatte wohl ein gelbes Rundumlicht und hat irgendwo in öffentlichen Diensten gestanden. Am vordersten Querrohr hat er Flansche, die nach Aussage meines MB Stammhauses nur bei Fahrzeugen angebracht sind, die einen Schneepflug aufnehmen sollen. Dazu passt, dass der vordere rechte Innenkotflügel Löcher hatte (starker Rostbefall) durch die wohl die Hydraulikschläuche gingen. Irgendwann ist er in den NL gelandet. Er ist dann silbermetallic gespritzt worden und man hat versucht ihm das Gesicht eines 463 zu geben. Habe ich korrigiert, heute ist er rot, RAL 3002, so wie es ihn original gab. Aber ich schweife ab...

    Zurück zur eigentlichen Frage. Könnte natürlich an der Belastung im Einsatzdienst liegen, dass die Lager so verschlissen waren. Ich muss aber sagen, dass er dafür immer noch gut lief. Wie oben geschrieben, ich habe 4 Werkstätten incl. TÜV befragt, niemand hielt das Tauschen der Buchsen für unbedingt erforderlich, auch nicht die, die es gemacht haben. Im eingebauten Zustand war kaum etwas zu sehen. Als die Achsen draußen waren, konnte man den Längslenker, bei dem die Buchsen am meisten verschlissen waren, am äußersten Ende gute 10cm hin und her bewegen. :(

    Bin auf jeden Fall froh, dass ich es gemacht habe.

  • die schweizer mil G sind 461.217 und sind meistens top im Schuß

    Gruß Andreas ,:)


    "DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT"
    (Heinrich Heine)


    1./PzBtl 213 - FM Grp.

    (1987/88 W15)

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  • Da die Achsen einmal raus waren, waren natürlich auch die Antriebswellen raus. Also ab damit nach Köln, zur Firma Elbe. Kreuzgelenke neu. Leider war ein Längsausgleich defekt, ich meine von der hinteren Welle. Gut das wir es hier festgestellt haben und nicht während der Fahrt. Zum Abschluss wuchten und denn auch wieder mit rein.



    Das metallische klacken im Antriebsstrang beim Anfahren ist jetzt auch weg :)

  • Weil der Kühler teilweise ziemlich zu saß, haben wir uns den auch angeschaut. Bei der Recherche haben alle, aber wirklich ohne Ausnahme alle, die ich gefragt habe, und die Kommentare im Netz davon abgeraten einen heutigen Kühler neu zu kaufen. Also ist der Kühler zur Begutachtung erstmal zum Kühlerbauer nach MG gegangen. Rückruf: "Das ist ja mal noch ein richtiger Kühler mit Messingkasten! Reparatur überhaupt kein Problem." Dann kam noch der Vorschlag ein dreireihiges Kühlernetz einzubauen, das der Kasten groß genug war. Wir haben uns dann auf das dreireihige, gerade Netz geeinigt, ähnlich bi bei Hans Hehl beschrieben. Zum Abschluss noch verzinnt. Jetzt soll er sich, ohne Schaden zu nehmen, auch mit dem Hochdruckreiniger reinigen lassen. Was ja bei einem Fahrzeug wie dem G bestimmt nicht schlecht ist.



    Damit sollten einige Baustellen beseitigt sein und erstmal wieder der Spaß im Vordergrund stehen.

    Für den Sommer ist eine Alpentour geplant.

  • Hallo,

    @ Ramboduck: das sind die Infos, die mich dazu bewogen haben, etwas mehr für die Dämpfer auszugeben. Hörte von Leuten die sie schon 19 Jahre fahren. zum Rost hatte ich den Tipp bekommen, dass die Lackschicht recht dünn ist und man sie am besten nochmal lackiert. Habe ich getan. Mal schauen wie meine in 13 Jahren aussehen. ;)

    @ Jottka: Danke auch für diesen Tipp. Habe die ersten 200km gefahren, jetzt scheint alles in Ordnung.

    Funktion ist gegeben sieht halt nicht schön aus, bei der großen Fahrwerkrevision können ja neue rein die Vorher dementsprechend gegen Rost geschützt werden, war halt damals ne schnelle Aktion aus dem Karton einbauen fertich..


    :barett-bor: Ramboduck

  • Hallo, lese schon ne Weile mit und muss leider kurz den Thread kapern......

    Ich will bei meinem Schweizer die hinteren Federn tauschen. Habe ihn dazu auf Böcke gestellt so dass die hintere Achse frei hängt. Kann ich die Stoßdämpfer lösen ohne dass mir die Federn in der Gegend herumspringen? Andersrum gefragt, muss ich die Federn zusammenspannen vorm lösen der Dämpfer?

    Danke für Hinweise und sorry für die Kaperung ,:)

  • Ich habe die Achsen mit eingebaut. Zuerst die Federn, dann die Stoßdämpfer. Heißt mit anderen Worten, die Achsen hingen quasi frei, die Federn ließen sich mit geringer Kraft einsetzten, danach die Stoßdämpfer. Allerdings war bei mir auch keine Antriebswelle drin. Weiß nicht, wie weit die die Achse noch höher hält.

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