Unvergessliche Erlebnisse vom Bund

  • ok, noch einen.

    Mittagspause in der Schwabstadelkasernene. Auf dem Formalausbildungsplatz hat sich die Polizei eingefunden, um mit schrottigen Bullenschleudern Fahrübungen zu machen. Da standen da halt so ca. 10 ranzige BMW, darunter auch ein paar Erlkönige, nicht abgesperrt, Schlüssel steckt. Die Übenden in der Kantine. Wir waren zu dritt und haben uns die Dinger mal so angeschaut. Mal ein wenig überlegt, Schlüssel abgezogen, Disco und Musik eingeschaltet, abgesperrt und die Schlüssel in die Wiese geworfen. Dann aus sicherer Entfernung das folgende Spektakel beobachtet. Die Jungs sind natürlich sehr fix aus der Kantine gerannt gekommen, und haben versucht, Ruhe in ihre 3 vor sich hinplärrenden und blinkenden Karren zu bringen. Es dauerte auch nicht lange, und es bildete sich ein größerer Menschenauflauf, um die allmählich schlapper klingenden Fahrzeuge und die leicht verzweifelten Polizisten. Schlussendlich wurden die Schlüssel gefunden und es kehrte wieder Ruhe ein. Zurück blieb eine größere Menge amüsierter Personen, 3 BMW mit leerer Batterie, ca. 20 angepisste Polizisten und wir 3, die einen Anschiss bekommen haben, da wir verspätet zum Unterricht erschienen sind. War es aber wert, finde ich...... 8]

  • Hallöle,

    Dann hau ich auch mal einen raus.

    Grundausbildung 98 in Bayreuth. Wir waren zu fünft auf einer Sechser Stube, der sechste Spind dementsprechend leer. Bei den Stubendurchgängen hat sich auch keiner für diesen Spind interessiert, die Türen waren halt zu und gut. Da einer von uns exzellente Beziehungen zu einer Brauerei hatte, organisierte er einen Durchlaufkühler, CO2 Flasche, 30l Fass, Bierkrüge, gängige Spirituosen, Ghettoblaster usw. Das ganze Zeugs wurde ordentlich in den Spind eingebaut und verstaut, von außen her nichts zu sehen. Bis zu einem Stubendurchgang durch den Oberfähnrich. Der war zwar leicht cholerisch veranlagt, aber sonst ganz Ok. Die Äußerung "Was ist denn eigentlich in dem Spind?" ließ uns kurz das Blut in den Adern gefrieren, mein Gedanke war, es wird gleich richtig laut. Das Gesicht des Oberfähnrichs wurde ziemlich lang, der Ausdruck wechselte von fragend auf fassungslos und er verließ wortlos den Raum. Wir haben uns schon mit dem Gedanken an ein langes Wochenende in der Wache abgefunden und auf eine lautstarke Ansprache im Kreise der Kompanie. Aber nichts dergleichen! Es hat sich bei den Ausbildern und dem Spieß herumgesprochen, daß wir eine hervorragend ausgestattete Hausbar auf der Stube haben, und haben mal auf ein Bier vorbeigeschaut. So ging die Grundausbildung dann auch recht zügig und auch recht entspannt vorbei.

    soetwas wäre bei der Grundausbildung 1983 bei der 4.PiBtl.10 in Ingolstadt undenkbar gewesen. Beim ersten Stubendurchgang wäre das ganze Zeug raus geflogen. Ausserdem war die Zeit dort mit Ausbildung so reichlich ausgefüllt, daß für solche Scherze niemand genug Freizeit gehabt hätte.

    In den mit sieben Leuten belegten Stuben gab es auch kein freies Plätzchen für Sondermöbel.

    Dienstgrade pflegten keinen Umgang mit den Mannschaften, im Dienst nur dienstlich, nach Dienst ausgeschlossen.

    In der Stammeinheit in München wäre die Schankanlage wahrscheinlich bald geklaut worden.


    Servus der murkser

  • Andere Zeit, andere Waffengattung. B:) Der Spieß beispielsweise hatte seine Bude direkt über unserer. Auch gab es schon während der AGA schon Teambildende Maßnahmen, wie mit den Ausbildern zum Bowling gehen oder mal ein "Ausflug " nach Nürnberg zwecks politischer Bildung. Klar war das bei uns schon recht entspannt. Wir hatten in Bayreuth auch mal ein paar Tage Panzergrenis zum Schießen auf dem Übungsplatz. Die hatten Laufschrittpflicht in der Kaserne. Also eine komplett andere Welt.

  • Bei uns in der Stammeinheit hatte ich einen Teil meiner Eisenbahn auf einer Platte auf einem freien Bett aufgebaut. Das hatte sich natürlich irgendwann rumgesprochen und da kamen dann auch einige PUOs, um damit zu spielen. Zumindest in der Stammeinheit gab es relativ viele Kontakte über die Dienstgradgruppen hinweg, insbesondere, wenn man gemeinsame Hobbys festgestellt hatte.

  • Hallöle,

    Bei uns in der Stammeinheit hatte ich einen Teil meiner Eisenbahn auf einer Platte auf einem freien Bett aufgebaut. Das hatte sich natürlich irgendwann rumgesprochen und da kamen dann auch einige PUOs, um damit zu spielen. Zumindest in der Stammeinheit gab es relativ viele Kontakte über die Dienstgradgruppen hinweg, insbesondere, wenn man gemeinsame Hobbys festgestellt hatte.

    Modelleisenbahn, das wäre ´was gewesen :daumenhoch: Da hätte ja auch der Eisenbahnmarsch, sprich Bahnverladen, geübt werden können :pfeif:

    Dafür haben unsere Dienstgrade gelegentlich am Sandkasten gespielt:-D


    Teambuilding, hatten wir auch: Zusammen schwere Balken schultern, oder feste Sturmboote mit Aubo dran ´nen 1/2 km bis ans Wasser tragen,große Schlauchboot mit zwei Blasebälgen in 5 Min. aufpumpen, ach das ist´n alter Hut pfrtz Dafür durften wir dann auch paddelnder weise die Isar stromauf schippern, glaub mir das ist echtes Teambuilding :P'

    Zu historischen Stätten brauchten wir nicht hin zu fahren. Wir haben in einer gewohnt und Dienst getan;-)

    Namenszug am Tor am Frankfurter Ring:

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    PzPi Kompaniegebäude, Eingang beim Abriss:

    42893756fh.jpg

    Tor am Frankfurter Ring mit dem alten Stabgebäude, immerhin geschütztes Baudenkmal:

    42893757wn.jpg



    Ein bei den Mannschaften beliebter Fähnrich, den das Betriebsklima unter den Dienstgraden angekotzt hatte, ging manchmal in´s Mannschaftsheim.

    Aber auch nur weil er Ausscheider war und nicht mehr lange hatte. Bei seinen Unter- und Offiziers-"Kameraden" war der durch.


    Das war immer dann sehr interessant, wenn von den "länger dienenden Kameraden" Kompetenz abgefordet werden sollte. Mancher so stramme Herr Unteroffizier merkte dann, daß er doch auf "seine Soldaten" angewiesen war. Es gab solche SaZ-Talente, die konnte nach vier, sechs, acht Jahren Dienst nicht die Kompetenzen aus der Pi.-Grundausbildung abrufen. Da konnte es schon einmal bei einer Vorführung für Panzergrenadiere vorkommen, daß ein gestandener Stabsunteroffizier seinen W15 Gefreiten anflehte für ihn die Station Minenkampf zu organisieren. Der Gefreite klopfte dem Stuffz. auf die Schulter und meinte: Ah ja des krieg´mer schon. Pass auf Stuffz. Soundso. jetzt nimmst halt mal die Panzerminen da und dann zeig´ich dir wo du die ablegen mußt. Also eine da hin, die andere da hin, ja hol´gleich noch ein paar, und dann noch eine da hin....und so fort....:lachuh:

    Und der Kamerad mit Dienstgrad war so froh, daß ihm jemand geholfen hat. Bei seinen "Standeskollegen" war er abgeblitzt. :*:



    Servus der murkser

  • Hallöle,


    Einsatz im Westen


    Die zweite, große Sprengung die für den Film der Pionierschule aufgenommen werden sollte, war das Sprengen einer Baumsperre.

    Dafür wurden dem Leitenden vom Standort-Förster 28 Bäume beidseitig entlang einer Forststraße zugewiesen.


    Die zu sprengenden Bäume waren keine Baumkrüppel, die schon von selbst umgefallen wären. Es handelte sich um Nadelholz, kein Baum in Brusthöhe weniger als 40cm stark. Fast alle dicker. Verteilt auf ungefähr alle acht bis zehn Meter sollten die Bäume v-förmig, mit Spitze gegen die Feindrichtung fallen.

    Es wurde darauf geachtet, daß auch die Stämme satt Grün hatten und nicht nur nackte Stämme mit ein bisserl Krone.


    Der Tpz- Fuchs wurde auf der Freundseite der Forststraße mit Front zum Feind und gleich der Fallrichtung der Stämme, im ungefähr dreifacher Entfernung einer Bäumlänge platziert.

    Die TNT-Ladungen sind von den Pionieren auf etwa Brusthöhe mit Kerbe entsprechend der beabsichtigten Fallrichtung angebracht worden. Verdämmt mit Holzbrettchen und mit Rödeldraht befestigt. Die einzelnen Ladungen waren von Stamm zu Stamm mit Sprengschnur verbunden.

    Auch hier sind die Vorbereitungen gefilmt worden.

    Am frühen Nachmittag war dann alles soweit fertig zum Sprengen. Die Aufnahmetechnik war an und im Tpz montiert. Dieses mal wurde aber mit einer weiteren Kamera gefilmt um noch Eindrücke aus einem anderen Blickwinkel erfassen zu können.

    Der Leitende war an der Zündstelle im Gelände und wir konnten über Bordverbindung mit dem Panzerfunk den Countdown mithören. Bei dieser Sprengung wollte ich "vorne" mit dabei sein und blieb zusammen mit einem Pionier-Kameraden im Führerhaus des Fuchs. Die Beschussklappen vor den Glasscheiben, spähten wir durch die Winkelspiegel.

    Im Moment da die Zündung erfolgt war, zuckten grelle Blitze aus den Ladungen die sogleich in einer Qualmwolke verschwanden. Die sich von den Stümpfen lösenden Baumstämme hoben sich ein Stück und wurden ein paar Meter gegen die Fallrichtung weg gewuchtet. Manche Stämme legten sich quer über die Forststraße bevor die Stämme mit den gesplitterten Trennstellen auf dem Waldboden auf kamen. Andere rammten sich hinter den Stümpfen in den Boden und fielen sehr langsam.

    Letztere Baumstämme die sich nicht recht entscheiden konnten ob sie nun umfallen wollten, oder sich vom benachbarten Geäst noch stützen lassen wollten veranlassten uns vorne im Panzer zu Anfeuerungsrufen: Ah ja komm, komm, komm na fall schon (oder so ähnlich).

    Später wurden wir dafür gerügt: Der Ton-Mann hinten im Kampfraum hatte uns gehört und hoffte von dem Gejohle nichts auf seinen Aufzeichnungen zu hören.

    Die Druckwelle der Sprengung erfaßte spürbahr das Fahrzeug und hob es etwas aus den Federn.

    Nachdem sich nichts mehr im Gebälk bewegte, sich Rauch und Sprengstücke verzogen bzw. beruhigt hatten ließ die Regie noch ein paar Momente verstreichen und der "Sprenggarten" wurde nach Feststellung der Sicherheit zur Besichtigung frei gegeben.


    Die Ladungen hatten ganze Arbeit geleistet, kein Baumstamm war mehr auf dem Stumpf geblieben. Alle Stämme waren in die richtige Richtung gefallen und haben recht vorbildlich überlappt. Laut Vorschrift sollten ja die Stämme noch mit den Stümpfen in Verbindung bleiben, damit ein Räumen der Sperre erschwert wird. In diesem Falle wurde aber Wert darauf gelegt, daß die Stämme auch wirklich fallen. Darum waren die Ladungen ein wenig stärker als eigentlich erforderlich.


    Danach wurden noch Fahrversuche mit Radfahrzeugen und Spz. Marder gemacht. Mit Lkw Kat war es nicht möglich die Sperre zu überwinden.

    Der Marder hatte durchaus Mühe darin vorwärts zu kommen. Alles hängt davon ab ob die Ketten die Stämme überklettern können. Wenn der Panzer mit dem Bug bzw. dem Laufwerk vorne unter einen starken Stamm gerät kann das Fahrzeug diesen auch nicht ohne Weiteres weg schieben, oder überwinden.

    Der Sperreffekt würde noch verstärkt, wenn noch große Laubbäume dazu gesprengt würden und zusätzlich schneidender Bandstahl, S-Drahtrollen und versteckte Ladungen/Minen mit eingebaut worden wäre.


    Besonders schön war auch, daß wir mit der Baumsperre ein schönes Chaos im Wald angerichtet hatten, aber nicht zuständig waren für das Aufräumen.

    Die ineinander verkeilten Bäume mit den bizarr zersplitterten Stümpfen und Stämmen würden von Forstarbeitern beseitigt werden.


    Nachdem klar war, daß auf den Tonaufnahmen nur Vogelgezwitscher, Explosionslärm, splitterndes Holz und der Widerhall von allem in der Landschaft zu hören war, war auch der Leitende erleichtert, daß die Sprengung nicht wiederholt werden musste, weil da zwei Deppen nicht die Klappe halten konnten.


    Auf dem Weg zum Feierabend und der Kaserne kamen wir an einem Areal vorbei das nach den Fahrspuren zu schließen öfters für Fahrübungen genutzt worden war. Der Olt. stand bei mir im Panzer in der Kommandantenluke und bedeutete mir ich solle doch mal in das Übungsgelände fahren und zeigen was der Tpz 1 so drauf hat. Da habe ich dann, die Geländemöglichkeiten nutzend vorgeführt, was an Steigungen mit Schwung und aus dem Stand heraus zu überwinden möglich waren. Durch tiefe, schlammige Wasserpfützen durch brettern. daß es nur so spritzt. Scharfe, steile Abbruchkanten herunterfahren. All sowas halt fahren was sich vom Gelände her anbot.


    So waren die zwei wichtigsten Vorhaben "im Kasten". Ein paar kleinere Sprengungen waren wie beiläufig noch aufgenommen worden, aber da war ich nicht vor Ort, bzw. da wurde der Tpz nicht gebraucht. Diese Aufnahmen sind noch z.T. am folgenden Tag gemacht worden.


    Das war dann schon am Donnerstag. Für Vormittag waren noch Aufnahmen angesetzt. Für den Nachmittag war geplant allgemein TD, Aufräumen, quasi "Nachkommando", Tpz. Fuchs verladen, etc.

    Über Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte es einen ordentlichen Regenguss gegeben. Die unbefestigten Wege und das Gelände waren zu rot- lehmiger Schmierseife geworden. Was die Tage zuvor noch unproblematisch befahrbar war, war jetzt zu einer schlüpfrigen Rutschpartie geworden.


    Da dem Leitenden Olt. die Rückgabe der nicht verbrauchten Munition zu umständlich war, hatte er den Entschluss gefasst,"die paar Kilo" (beinahe das ganze Nitropenta, knapp 40 kg und eine ganze Kiste TNT) zu "verbrauchen".

    Dafür sind wir wieder auf den Hügel gefahren, auf dem wir schon für das Bodenlockerungssprengen gewesen waren. Die zwei - drei scharfen Kehren auf dem, für den Fuchs eigentlich zu schmalen Weg, mit den eingeschnittenen Fahrspuren hinauf zu der alten Stellung, waren mit allen Sperren noch zu bewältigen. Auch der kleine Kat hatte sich hinan gequält. Aber es wurde mit jedem Fahrzeug das sich auf dem Weg bewegte ausgefahrener, schmieriger und damit schwieriger.


    Ein Stück neben der Grube die von den Grenis geschaufelt worden war stapelten die Pioniere die TNT-Päckchen auf. Dieses mal war die Zündstelle hinten im Panzer. Zündung! Es tat einen ordentlichen Rums, die Sprengung sah aus wie der Einschlag einer Fliegerbombe im Kriegsfilm. Die Druckwelle war kräftiger als bei der Baumsperre. Sprengstücke gab es kaum weil das TNT nur auf der felsigen Oberfläche aufgeschichtet war, ohne Verdämmung.

    Danach wurde das Nitropenta entsorgt. Nahe eines Wacholderstrauches wurden die aufgestapelten Sprengstoffpakete zur Explosion gebracht.

    Man merkte gleich, in der Sprengmasse - formbar war viel mehr Wumms als im TNT. Die Wanne vom Fuchs wurde von der Druckwelle erheblich an gelupft und der nur aufgelegte Sprengstoff machte einen gut 50cm tiefen Krater. Entsprechend war Marterial in der Luft! Der Wacholderstrauch drei-vier Meter entfernt und ungefähr ebenso hoch gewachsen, war nicht nur entlaubt worden, sondern war entwurzelt.





    Servus der murkser

  • Hallöle,


    Einsatz im Westen


    Nachdem diese beiden großen "Böller" weg geknallt waren, hieß es "abrücken" ins Quartier. Die Pioniere packten ihr Werkzeug zusammen und enterten ihre Plätze hinten auf dem 5-Tonner. Mit dem Fuchs wartete ich noch kurz und ließ dem Kat einen Vorsprung. In der ersten Spitzkehre abwärts fahrende, rutschte die Vorderachse aus der Schlammspur in´s abschüssige Gelände. Der Lkw geriet in eine grenzwertige Schräglage. Wie es aussah, verhinderte nur ein nicht besonders stämmiges Apfelbäumchen talseits, in Höhe der Hinterachse den Absturz.

    Die Fahrgäste waren von der Sitzbank gerutscht, rappelten sich auf und erklommen die Bergseite der Pritsche. Die Besatzung vom voraus fahrenden Iltis hatte wohl bemerkt, daß da etwas schief gelaufen war und kam wieder herauf. Die Heckbordwand flog auf und die bisserl blass gewordenen Kameraden sprangen von der Pritsche.


    Im Werkzeugsatz vom Pionier-Tpz war ein ungefähr 10m langes Drahtseil, damit wollte ich versuchen an den Havaristen heran zu fahren und erst einmal zu sichern. Es war mir aber nicht möglich den Fuchs in eine hilfreiche Position zu bringen. Der Untergrund war zu aufgeweicht und schmierig, das Gelände, die Böschung am Fahrweg vom Lkw zu steil. Um nicht selbst noch mit dem Fuchs ein Problem zu bekommen, suchte ich mir einen anderen Weg durchs Gelände um in´s Tal zu kommen. Was dann auch gelang.

    Fahrer und Beifahrer vom 5to. Kat hatten das Fahrzeug auch verlassen, so daß es nur noch darum ging den Lkw möglichst unbeschädigt zu bergen.


    Mit dem Tpz stand ich unten an der Abzweigung von der Panzerstraße, wo auch Platz war um einige Fahrzeuge abstellen zu können. Der Iltis stand auch dort. Der Olt. beriet die Situation mit seinen Unteroffizieren und den Fahrern. Ein Uffz. wurde mit dem Iltis los geschickt um Hilfe zu holen. Der Iltis musste zurück setzten und fuhr mit Karacho auf einen Felsbrocken der Fahrbahnbegrenzung. Leider konnte das eine Vorderrad das jetzt noch Bodenkontakt hatte nicht mehr für Vortrieb sorgen. Zweiter Ausfall.


    Und als ob das nicht genug Kalamitäten gewesen wären, kam auch noch die Besatzung vom 7to. Kat an gewatschelt. Auf die Frage wo sie denn ihren Lkw gelassen hätten, erzählten sie, der stünde fest gefahren i.d. Nähe in einem sumpfigen Hohlweg. Wie das so ist, eine "Abkürzung" zu nehmen bedeutet manchmal nicht unbedingt schneller an´s Ziel zu kommen.


    Selbst der so ausgeglichene Olt. war jetzt ein wenig konsterniert, waren doch innerhalb von gerade einmal knapp 30 Minuten drei Fahrzeuge aus gefallen. Die VW Doka stand in der Kaserne, das einzige noch fahrtüchtige Fahrzeug vor Ort war der Tpz Fuchs. Aber dem 5to. Kat oben am Hügel war damit nicht zu helfen. Gerade als der Entschluss gefallen war erst einmal zu versuchen ob per Vorspann der 7to. Kat wieder flott gemacht werden könnte und danach ein geeignetes Bergemittel für das andere Fahrzeug zu organisieren, rumpelte Hilfe heran.


    Unverhofft näherte sich eine Fahrschule der Panzerartillerie, ein geradezu ideales Bergefahrzeug.

    In unserem Falle ohne Geschützattrappe.

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    Schnell war die Lage erklärt und die Kameraden setzten sich mit ihrem Kettenfahrzeug zum ersten Havaristen in Bewegung.

    Weil absehbar war, daß es für das M 109 Fahrgestell auch ein leichtes sein würde den 7to. inkl. Anhänger aus dem Dreck zu ziehen, haben wir uns dann der Bergung des aufgebockten Iltis gewidmet.

    Nach McGuyver Art wurde der Iltis, ohne Beschädigungen unter zu Hilfenahme von einem Wagenheber, einem weiteren Felsbrocken, einem Holzbalken, man power, einem Drahtseil und dem Tpz Fuchs, aus seiner misslichen Lage befreit. Wie das bewerkstelligt wurde, überlasse ich der Fantasie der geneigten Leserschaft.


    Ungefähr 1 1/2 Stunden nach der letzten Sprengung, einem Beinaheunfall und dem Ausfall von drei Fahrzeugen, anschließender Bergung aller Fahrzeuge, war der Klarstand wieder hergestellt.

    Mit einem ordentlich eingesauten Fuhrpark ging es zurück in die Kaserne. Also musste noch eine wenigstens grobe Reinigung der Fahrzeuge angesetzt werden. Das bedeutete, daß der Panzer erst am nächsten Tag, wenn der Radmarsch zurück nach München fahren würde, verladen werden konnte.


    Bei Ankunft im Quartier war auf dem benachbarten Antreteplatz gerade eine übende Einheit mit Pauken und Trompeten verabschiedet worden.

    Die Musiker waren Angehörige einer Luftwaffenblaskapelle und packten gerade wieder ihre Instrumente ein als wir mit den Fahrzeugen vor der Unterkunft vor gefahren waren.

    Die Musiker interessierten sich für den Tpz 1 Fuchs und fragten ob sie damit "mal eine Runde drehen" dürften. Der Olt. ließ sich überreden, fragte mich ob es denn möglich wäre noch einmal zum Übungsgelände zu fahren, unter Berücksichtigung des noch anstehenden TD, Fahrzeugreinigen und Dieselvorrat. Ich gab eine positiven Bescheid und die Musikanten stiegen in den Kampfraum. Der Olt. machte den Kommandanten und wir fuhren noch einmal den schon gewohnten Weg hinaus zum Übungsplatz.

    Ein paar hundert Meter waren auf einer öffentliche Straße zurück zu legen, dann in einer rechts-links Kombination abbiegen auf den asphaltierten Fahrweg Richtung Übungsgelände. Der nicht besonders verschmutzten, abschüssigen Straße einen knappen Kilometer folgend, kam die 90° Abzweigung ins Übungsgelände. Den schon einige male zurückgelegten, an sich trockenen Weg fahrend, bemerkte ich vereinzelte dicke Wassertropfen

    die aus aufziehenden Gewitterwolken auf die Windschutzscheibe und den Boden platschten.

    Zur Abzweigung mit angemessen verringerter Geschwindigkeit einlenkend schob das Fahrzeug jedoch nicht ganz in die gewünschte Richtung. Die Vorderräder gerieten schon ins Bankett, danach käme ein mit dichtem Buschwerk bewachsener Abgrund!

    Zum Agieren verblieb nur der Moment eines Wimpernschlages. Mit VOLLGAS und maximalen Lenkeinschlag sprang der Fuchs aus der Schräglage der Böschung, um sogleich auf den bergseitigen Straßengraben zu zu hechten. Das Lenkrad herum reißend, immer noch auf dem Gas gewann ich wieder Kontrolle und nach einem guten Stück Weges pendelte das Fahrzeug die gewünschte Richtung ein.

    Der Weg ging bergab, das Gas zurück nehmend, fuhr ich zu dem Fahrübungsgelände. Alle losen Gegenstände vorne im Führerhaus waren wild herum geflogen. Der Olt. und die Musiker in ihren geöffneten Luken stehend, mußte es ziemlich gebeutelt haben. Hoffentlich war niemand verloren gegangen oder verletzt worden.

    Vom Olt. war nichts zu vernehmen, aber er stand noch in der Luke. Das als gutes Omen nehmend, setzte ich die Fahrt fort ohne dem Ausrutscher für den Moment weitere Beachtung zu schenken. Im Übungsgelände spulte ich ein kleines Fahrprogramm ab. Anscheinend hatten die Fahrgäste Spaß dabei. Darauf bedacht möglichst nicht in dem auch hier vom Regen der letzten Nacht aufgeweichten Untergrund hängen zu bleiben kehrte ich dann bald wieder zurück in die Kaserne.

    Beim Absitzen der gut gelaunten Musiker vor der Unterkunft stellte sich heraus, daß diese von der Katastrophe, an der wir gerade noch so vorbei geschliddert waren gar nichts bemerkt hatten. Jedenfalls waren anscheinend alle lustig und froh gestimmt, bedankten sich für das "Erlebnis". Manche schauten sich das Auto noch eine Weile an und fragten noch dies und das. Aber dann verschwanden sie mit ihrem oliv grünen Reisebus.


    Das war knapp gewesen......



    Servus der murkser

  • Hallöle,


    letzter Teil: Einsatz im Westen


    Die anderen Fahrzeuge waren schon vor dem Tpz Fuchs am Waschplatz gewesen. So wurde meinem Beifahrer und mir die Ehre zu teil den Waschplatz zu reinigen nachdem der Panzer vom gröbsten Dreck befreit war.

    Der nächste Anlaufpunkt war die Küche, Abendessen und dann herzliche Verabschiedung der "Bayern-Buben" durch unsere Küchendamen.

    Dann noch letzte dienstliche Veranstaltung des Tages: Der Leitende gab die Anweisungen und Planung für den nächsten Tag aus und dann: Dienstschluss.


    Am Abmarschtag war früher Wecken als an den anderen Tagen. Die Frühstücksbrote waren schon am Vorabend hergerichtet worden, der Kaffee war frisch. Für jeden gab es noch eine Tüte mit Proviant für den Radmarsch. Der Olt. kümmerte sich recht gut um seine Leute.

    Wegen der Bahnverladung vom Fuchs teilte der Olt. den Radmarsch auf. Nach dem morgendlichen Antreten schickte er uns mit dem Fuchs und der Doka zum Bahnverladen. Die Besatzungen der anderen drei Fahrzeuge räumten noch das Quartier und marschierten ab Richtung München. Nachdem der Radpanzer verladen war sollten wir mit der Doka nach kommen und auf die Kolonne aufschließen.

    Das Verladen vom TPz war während der Woche ´mal angesprochen worden und ich hatte darum gebeten, daß die DB den Transportwaggon doch möglichst an eine Stirnrampe platzieren sollte. Und tatsächlich der Waggon stand einzig und alleine auf dem ziemlich verwaisten Bahngelände an einer Stirnrampe. DANKE Bundesbahn!


    Beim ersten Technischen Halt auf einem Autobahnrastplatz konnten wir wie geplant aufschließen. Nur unterbrochen von ein paar planmäßigen Stopps

    kamen wir am Abend gut wieder in der Funkkaserne in München an.

    Die letzte TD, persönliche Ausrüstung aufräumen und dann Abschlussgespräch und Dank durch den Leitenden. "Schicksalhaft" der letzte Satz, bzw. die Frage vor dem "Wegtreten: Dienstschluss": "Wer ist mit dem eigenen Kfz. hier in der Kaserne und wer fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause?" Die entsprechenden Handzeichen..... Ich hatte die Flosse bei der zweiten Kategorie oben. "Nach dem langen Tag und dem anstrengenden Radmarsch kann ich (Olt.) es nicht verantworten die Soldaten mit dem eigenen Kfz. heim fahren zu lassen. Sie werden verstehen, daß sie sich jetzt beim UvD melden, die Nacht auf der Stube schlafen und sich morgen Früh frisch und ausgeruht abmelden in´s Wochenende". Lange Gesichter, Unmutsbekundungen, aber es half nichts....


    Frohgemut schulterte ich meine alte Sporttasche mit der schmutzigen Wäsche darin, den anderen, auch nicht mehr so frischen und schon gleich gar nicht mehr sauberen Satz Grünzeug noch am Leibe machte ich mich durch den Freitagabendverkehr mit der U-Bahn auf Richtung München Hauptbahnhof. Das war zwar verboten, aber jetzt nach 2200 rechnete ich nicht mehr damit von "Schülerlotsen" aufgehalten zu werden.

    An einem anderen Freitag am Nachmittag hatte mich schon einmal eine Feldjägerstreife in Zivil geschnappt. Zum Glück hatte ich zivile Klamotten in der Tasche, so begleitete mich ein Feldpolizist mit zum Bahnhofsklo und ich musste mich unter Aufsicht auf Zivil umtarnen.


    Der einzige um diese Zeit noch für mich erreichbare Zug nach Ingolstadt war ausgerechnet der IC-"Rheingold-Express". Das hieß IC-Zuschlag löhnen.

    Soweit ich erinnere wären da DM6.- fällig gewesen. Irgendwann so gegen Mitternacht sollte der Zug abfahren. so ungefähr eine 1/2 Std. vor der Abfahrt stieg ich gleich in den ersten Wagen hinter der Lokomotive, durchwankte den ganzen Zug Wagen für Wagen und konnte nicht einen freien Platz finden. Der "Rheingold-Express" hatte nicht damit gerechnet einen stinkenden, übermüdeten Wehrpflichtigen noch zusätzlich zum anscheinend ausgebuchten Fahrgastaufkommen zusätzlich zu transportieren.

    Auf dem Rückweg durch den Zug hatte ich mich eigentlich schon damit abgefunden auf dem Gang einen Klappnotsitz zu belegen. Da erspähte ich doch noch einen freien Platz in einem Abteil. Adrett gekleidete, seriöse Erster Klasse Reisende blickten teils erschrocken, teils missmutig auf als ich die Abteiltür auf riss und mein "´n Abend, ist da noch frei" absonderte. Ein wohl wahrheitsgemäßes, nicht zu ekstatisches, mehrstimmig gemurmeltes: "Ja ist noch frei", bot mir einen regulären Sitzplatz, zeugte aber von noch ausbaufähiger Willkommens-Kultur.


    Es war mir wurscht, ich bemerkte gar nicht mehr das Anfahren des Zuges. Einziger Halt vor, weiß nicht mehr genau Nürnberg oder Würzburg, war Ingolstadt. Der Zugbegleiter hatte mich nicht behelligt, keine Ahnung wie lange ich schon geschlafen hatte, da muß der Zug wohl über Weichen gerumpelt sein, bin ich auf gewacht. Wie ich die Augen auf tat, bemerkte ich im Moment, wie sich Gesichter gegenüber von mir abwandten. Da hatte ich wohl einige Wälder zersägt. Im Augenwinkel konnte ich noch vorbeihuschender weißer Tafeln gewahr werden. Aha ein Bahnhof "Reichert...." kriegte ich noch mit. Also Reichertshausen, oder Reichertshofen, beide Orte sind noch vor Ingolstadt. Ich hatte meinen Bahnhof nicht verschlafen.

    Der Zug wurde langsamer und mein "Wiederschaug´n" beim Abschied aus dem Zugabteil wurde nur schwach erwidert. Ziemlich alleine auf dem heimatlichen Bahnhof, wollte ich mitten in der Nacht niemanden an telefonieren, mich ab zu holen.


    Eigentlich wieder erfrischt und wach ging ich die paar km vom Hauptbahnhof Ingolstadt nach Hause zum Bauernhof. Dort holte ich mein Radl aus dem Schuppen und radelte noch ein paar km in den Nachbarort zu meiner Freundin.


    Einsatz im Westen beendet......


    In der folgenden Woche hatte ich wieder einen Wachblock in der Funkkaserne. Zwei Wachen und ein UvD. Dann war die PzPi290L am Wasserübungsplatz Ingolstadt zur zweiten Lehrvorführung für den Generalstabslehrgang Hamburg diesen Jahres. "Mein" Panzer wurde von der Bahn gleich nach Ingolstadt geliefert.

    Nach diesem Übungsplatzaufenthalt, zurück in der Funkkaserne richtete mir der GvD aus, ich sollte mal zu der Nachbarkompanie gehen zu dem Leitenden Olt. von der Baumholder Abstellung.

    Nach Meldung beim Olt. fragte er mich nach einem Teil seiner Ausrüstung, das er seither vermissen würde. Ich versprach noch einmal nach zu sehen ob im Panzer etwas zu finden wäre. Er bedankte sich noch einmal bei mir für die gute Zusammenarbeit und wie ich mich militärisch abmeldete meinte er:

    "Gefreiter "da " haben sie gut reagiert", und ich: "Herr Oberleutnant, da ham´mer nur ein Mords-Glück g´habt". Er nickte lächelnd, grüßte...



    Servus der murkser

  • Den wohl aus Nummer entstandenen Lehrfilm gab es mal in der "Röhre" > mal sehen ob der bei WINI500 mal wieder auftaucht...

    Ansonsten coole Nummer :top:

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

  • Zum Glück hatte ich zivile Klamotten in der Tasche, so begleitete mich ein Feldpolizist mit zum Bahnhofsklo und ich musste mich unter Aufsicht auf Zivil umtarnen.

    Moin,

    wann war das? Ich habe meine Dienstzeit Sommer 91 - Sommer 92 gehabt, ich kann mich nicht erinnern das man nur zivil nach Hause durfte.

    Gut, ich bin auch mit dem eigenen Auto nach Hause gefahren. Aber an Kameraden in oliv am Bahnhof kann ich mich erinnern.

  • Ich habe 1986 mit der Bundeswehr begonnen und da war oft zu sehen, dass Heeres- und Kftwaffensoldaten in oliv, später in FTA, ins Wochenende fuhren. Das sparte wohl Zeit. Die Tasche stand gepackt bereit und dann ging es los...


    Bei der Marine war es verboten, in oliv, FTA oder Bordanzug die Kaserne zu verlassen.

    Das war nur im jeweiligen Ausgehanzug erlaubt, wenn man erwiesen hatte, grüßen zu können.

    Da gerade der Matrosenanzug nicht unbedingt sehr bequem war, hat das keiner gemacht.


    Eine kleine Anekdote:

    Nach meinem Kenntnisstand war es den Heeressoldaten dagegen verboten, außerhalb des Dienstes die Kaserne mit dem Sportanzug zu verlassen.

    1987 war ich in der Sportneigungsgruppe Schießen meiner Dienststelle. Geschossen wurde unter Anderem mit Luftgewehren auf einem zivilen Schießstand.

    Die Offiziere und Unteroffiziere trugen üblicherweise dafür den Ausgehanzug, da man vom nachmittäglichen Training dann gleich nach Hause fuhr.

    Als OG hatte ich keine Lust, mit dem Pinguin danach nach Hause zu fahren und habe daher den bei der Marine erlaubten Sportanzug an und den bis zu Hause (Heimschläfer!) getragen.

    An einem Tag musste ich noch Tanken und wurde von jemandem sehr unfreundlich und laut "angesprochen", dass ich den Sportanzug nicht tragen dürfte.

    Der Heeresfeldwebel in zivil klappte dabei seinen Truppenausweis in der Weise auf, wie man es aus US-Krimis kennt. :streb::lachuh:

    Ihm war offenbar nicht bekannt, dass ich das sehr wohl durfte. Erst, als ich ihm meine Marinemütze zeigte, merkte er langsam, dass er wohl in der ZDv 37/10 bezüglich der Marine nicht so ganz sattelfest war und trollte sich dann mürrisch murmelnd.


    Derartige Diskussionen habe ich in meiner Dienstzeit immer wieder erlebt, wenn Marine auf Heer trifft.

    Meistens der Hinweis, man habe die Marinedienstgrade nie verstanden.

    Die Krönung war dabei ein Oberst i.G. im KFOR-Einsatz.

    Als ich ihm dann sagte: Herr Hauptmann, in Ihrem Alter hätten Sie aber genug Zeit gehabt, das zu lernen, sah er mich etwas sparsam an und wurde rot. :dev:

    Ich habe dann noch nachgeschoben, ich hätte dafür die Heeresdienstgrade nie verstanden.

    Es gab noch ein oder zwei Mal ähnliche Diskussionen mit ihm, aber insgesamt haben wir uns doch ganz gut vertragen.;D}

    Ach ja: ich war da schon lange kein OG mehr ;)

    :marine:

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • Frohgemut schulterte ich meine alte Sporttasche mit der schmutzigen Wäsche darin, den anderen, auch nicht mehr so frischen und schon gleich gar nicht mehr sauberen Satz Grünzeug noch am Leibe machte ich mich durch den Freitagabendverkehr mit der U-Bahn auf Richtung München Hauptbahnhof

    Der Anzug war nicht sauber und dass sollte er laut ZDV 37/10 sein ...


    ... und das müsst ihr euch jetzt von eiem BGS´ler sagen lassen :engel:

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Hallöle,


    was aus den Filmaufnahmen damals gemacht worden war, resp. den Film habe ich nie gesehen.


    Bei der Grundausbildung in Ingolstadt, berechtigte die "Grußabnahme" zum Tragen der Uniform und da war der kleine Dienstanzug gemeint, in der Öffentlichkeit.

    Das Tragen vom Grünzeug war zu der Zeit damals, anfangs der 1980er Jahre, in München, der "Weltstadt mit Herz" nicht gerne gesehen. Das lag wohl hauptsächlich daran, daß diese Uniform auch im sauberen Zustand wegen der schlechten Farbechtheit oft schlampig aussah. Der Anzug Moleskin war ja eigentlich der Arbeitsanzug und nicht zum Tragen außer Dienst in der Öffentlichkeit gedacht. Dafür gab es ja den kleinen Dienstanzug. Auch z.B. für dienstlich angeordnete Arztbesuche war der kleine Dienstanzug befohlen.

    Das allgemeine Trageverbot war vom Standortältesten befohlen.

    Ausnahmen davon gab es für Heimschläfer und Besitzer der "Nachtausgangskarte". Beides kam für Wehrpflichtige nicht in Frage.

    Und eigentlich war es unter den W15ern nicht en vogue mit den Dienstklamotten "draußen" herum zu laufen.

    Die zitierte ZDv. sagt ja auch, daß das Grünzeug auf dem Weg zum Dienst und zurück getragen werden "kann". Alles Auslegungssache des Diszipinarvorgesetzten.


    Nur war die Zeit manchmal knapp am Freitagnachmittag einen bestimmten Zug zu erwischen. Weil gerade an diesem Tag besonders viele Berufspendler

    auch nach Hause wollten und es daher besser war einen möglichst frühen Zug zu bekommen.

    In den "Bundeswehr-Zügen" die nach dem Wochenende die Kameraden wieder in die Standorte beförderten, wäre es nicht ratsam gewesen in Uniform, egal welcher, zu zu steigen. Selbst Zugbegleiter in ihrer blauen Eisenbahner Montur sind durch bestimmte Züge nicht durch gegangen.



    Servus der murkser

  • Übung 1986



    Als Ergänzung zum Bild:

    Das war mein Gruppenfahrzeug. Schilderung des Kdten:

    Der Fahrer war etwas zu schnell und bekam die enge Kurve nicht mehr (Meine Einschätzung: Sekundenschlaf, wir waren schon ewig unterwegs und ich nickte als Kdt auch ab und zu kurz weg). Ich hielt meinen Arm schützend vor den Kopf und dann krachte es. Ein Licht ging an, sehe nackte Füsse die in Schlappen schlüpfen und sich auf mich zubewegen. Das Fenster geht auf , ein verstörtes Gesicht sieht mich an und ich höre mich "gutenMorgen" sagen.....


    Das Haus war auch schon von einem Pershing Transporter touchiert worden. Später wollte einer der in der Gegend wohnte gehört haben dass nochmals ein Militärfahrzeug das Haus gerammt hatte. Danach soll es abgerissen worden sein.


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Da fällt mir auch noch eine Geschichte ein.

    1982 – Herbstmanöver „Leuchtendes Morgenrot“ der 1. Gebirgsdivision mit unterstellter Heimatschutzbrigade 56 in Niederbayern. Bei Übungsende sammelten wir als Feldjäger die Kettenfahrzeuge ein und begleiteten sie zum Bahnhof Neumarkt-St.Veit (zwischen Mühldorf und Landshut) zum Verladen. Einer der letzten Transporte war das Panzerartilleriebataillon 565, danach kamen nur noch die Kettenteile der Panzerpionierkompanie 560. Verladen der Haubitzen usw. klappte problemlos, als letztes Fahrzeug des Bataillons sollte der Bergepanzer M 88 mit einem ausgefallenen M 113 im Schlepp verladen werden und zwar über die Seitenrampe.


    Der M 88 war sichtlich angeschlagen, der Motor lief nur noch auf acht seiner zwölf Zylinder, aus dem Auspuff schossen immer wieder längere Flammen von den Fehlzündungen. Und wie es der Teufel so will, der M 88 hatte gerade noch den M 113 auf den Waggon bugsiert, stand selbst schräg auf dem Waggon, als der Motor endgültig seinen Geist aufgab und nicht mehr zum Leben zu erwecken war.

    Jetzt war guter Rat teuer. Es gab kein geeignetes Bergefahrzeug mehr vor Ort und der M 88 blockierte durch sein Schrägstehen sowohl den Transportzug des Artilleriebataillons und – da er in den Lichtraum des Nachbargleises ragte – auch den übrigen Bahnverkehr. Also erst mal Information der Bahn wegen Sperrung des Gleises, der Fahrdienstleiter hat dann den Durchgangsverkehr über Rangiergleise vorbeigeleitet.


    Dann ist mir eingefallen, dass in einem Verfügungsraum in einem Wäldchen etwa 2 km vom Bahnhof weg noch die Brückenleger der PzPiKp auf das Verladen warten. Die Brücken waren bereits abgelegt, weil die M 48 AVLB mit Brücke nicht dem Lichtraumprofil auf dieser Eisenbahnstrecke entsprochen hätten. Ich bin in den Wald gefahren, dort zum Zugführer des Brückenzuges gepilgert und habe gefragt, ob er sich zutraut, mit seinem Brückenleger den M 88 irgendwie von dem verdammten Waggon herunterzukriegen. Der Zugführer war ein uralter Oberstabsfeldwebel, der das als sportliche Herausforderung nahm und uns mit einem seiner Panzer in aberwitzigem Tempo zum Bahnhof folgte. Dort sah er sich die Bescherung an, hat dann erst mal seinen Hauptgefreiten aus dem Fahrersitz gescheucht und ist selbst gefahren. Nach einer guten halben Stunde wilden Rangierens hatte er den M 88 von dem Waggon gezerrt und der Zug konnte abfahren. Erschwert wurde das Manöver noch dadurch, dass bei den Versuchen, den M 88 vom Wagen zu ziehen, immer die Gefahr bestand, dass der Waggon trotz angezogener Bremsen aus dem Gleis kippt. Wir mussten daher mit Kanthölzern den Waggon gegen die Wand der Seitenrampe abstützen. Ich gebe zu, die Rampe sah hinterher nicht mehr so ganz taufrisch aus.


    Die Geräuschkulisse, wenn ein M 48 Brückenleger eine halbe Stunde auf engstem Raum rangiert, kann man sich vorstellen. Wir hatten sozusagen einen vollen Publikumserfolg, die ganze Einwohnerschaft des Bahnhofsviertels hatte sich versammelt, um diesem Schauspiel zuzusehen.

  • Wir hatten `92 noch 2 M88 G1A in Flecktarn im Bestand (Inst 20 BS)

    Die LEO2-Motore im Standlauf außerhalb vom Motorraum waren schon spektakulär, die Diesel der M88 haben die Kaserne zum Beben gebracht :an:

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

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