Nachwuchs bzw Weiterführung von unserem Hobby

  • Seid nicht so pessimistisch.


    Hohlbratzen gab es immer schon, nur hat man die halt ignoriert statt gehypt und hofiert. Deswegen sieht es aktuell so aus, als wäre es völlig normal dämlich zu sein.


    Das wird schon wieder, es dauert halt möglicherweise 1...2...3 Generationen.


    Mein Sohn hat sich immerhin inzwischen selbständig für seinen von mir gesponserten Golf 4 ein Heizungsgebläse geordert, nachdem er herausbekommen hat wo es sitzt, wie man dran kommt und dass das schrabbelnde Geräusch für kaputt steht.

    Der Einbau steht noch aus, es ist gestern erst angekommen.


    Und ich habe (als "Akademiker ohne Handwerkshintergrund") über Weihnachten meinen ersten Bremssattel überholt. Hätte ja auch einen neuen kaufen können - wollte ich aber nicht.

  • Ich beobachte, dass die Leute heutzutage tendenziell eher konsumieren oder zuschauen. Das gilt natürlich nicht für alle, aber in der S-Bahn haben fast alle Fahrgäste ein Handy oder Tablet vor der Nase.


    Das hat den Begriff Smombie geprägt: Smartphone Zombie. Wenn die Leute nur noch mit dem Handy vor der Nase irgendwo geistesabwesend herumlaufen oder wie festgeklebt herumstehen. Wikipedia: Smombie


    Eine Mama in der Fussgängerzone mit einem 5-jährigen im Schlepp der ununterbrochen Spiele und Videos am Handy konsumiert ist gesellschaftlich akzeptiert und kein ungewöhnlicher Anblick mehr. So wachsen die Kinder heutzutage offenbar auf.


    Aber Mal zurück zum Thema. Ne richtig zündende Idee ist das jetzt nicht, aber hier bei mir gegenüber im Gemeindezentrum ist immer wieder ein Reparatur Tag oder Reparatur Cafe um alle möglichen Geräte wieder zu reparieren. Mir ist klar, dass man das nicht so ohne weiteres umsetzen kann, aber eventuell besteht ja die Möglichkeit, die eigene Werkstatt an bestimmten Tagen zu öffnen, für KFZ Reparaturen.


    Vielleicht wird aus dem Scheibenwischer, den jemand austauschen will dann ja Interesse an komplexeren Reparaturen, Instandsetzungen, Restaurierungen. Auch in Richtung militärisches Alteisen, Oldtimer, robuste aber spannende Technik, Geld sparen, selber machen.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Das hat den Begriff Smombie geprägt: Smartphone Zombie. Wenn die Leute nur noch mit dem Handy vor der Nase irgendwo geistesabwesend herumlaufen oder wie festgeklebt herumstehen. Wikipedia: Smombie

    dafür gibt es ja schon Abhilfe: https://www.n-tv.de/panorama/A…oden-article17527851.html


    Deine Idee mit dem Reparatur-Tag finde ich gut; leider kann ich mich da mangels Masse nicht einbringen...

  • Reparatur Cafe um alle möglichen Geräte wieder zu reparieren.

    ...zumindest beim Thema "Raparaztur Cafe" stehen mir als Elektrofachkraft die Haare zu Berge:

    Unterforderte Rentner im Wahn der Selbstüberschätzung zeigen Laien wie man Elektrogeräte repariert...

    ...und lassen sich dann auch noch von der Tagespresse beweihräuchern!

    Da werden schnell Grenzen überschritten, die zu lebensgefährlichen Handlungen führen (können)!


    Per se wird mir schon schlecht, wenn der Fliesenleger die Anschlussleitung seiner Maschinen "repariert".

    Der hat sich das "angeeignet", hat keine Ahnung von den Gefahren des elektrischen Stromes, geschweige denn hat er je etwas von der DGUV Vorschrift 3 gehört...


    und "die eigene Werkstatt" (am ehesten eine Autogarage in der man lediglich ein Auto abstellen darf incl. Saisonreifen , 5Ltr.Sprit oder 20 Ltr. Diesel)

    der Allgemeinheit zum Schrauben zur Verfügung zu stellen, sehe ich rechtlich, wie versicherungstechnisch auch kritisch!

  • Jaja da hast du natürlich Recht. Genau so wenig sollte man an Bremsanlagen herumbauen oder der Motorsteuerung. Oder selber U-Boote bauen die zur Titanic tauchen, wie das ausgegangen ist haben wir ja gesehen.


    Ich (ehemaliger gelernter Radio & Fernsehtechniker) find das auch nur unter dem Aspekt gut, dass viele Fehler einfach sind (Kabel erneuern, irgendwas kleben) wo sich im Jahr 2024 keine Werkstatt mehr dran macht. Eierkocher reparieren, der neu 12 Euro kostet unter dem Aspekt Umweltschutz und Vermeidung von Elektroschrott zum Beispiel.


    Der Gedanke war: wie kann man das Hobby einer interessierten Öffentlichkeit bekannt machen ?


    Sorry wenn ich nicht so praktikable Sachen schreib, überleg gerade mich vielleicht doch lieber aus dem Thread hier raus zu halten. Tut mir echt leid, wenn ich euch auf den Wecker gegangen bin.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Was spricht dagegen, sich ein U Boot zu bauen und die Titanic zu besuchen??? -Genau: Gar nix. Wenn ich (Thema Reparatur Cafe) aber jemanden zum U Boot Bau anleite und der auf Grungd meiner Tätigkeit Schaden nimmt, so ist das aus meiner Sicht etwas Anderes!

    Ich habe schon viel zu viel riskante Elektrobasteleien gesehen, um bei diesem Thema nicht hochsensibel und dünnhäutig zu reagieren!


    Und mir geht es ganz bestimmt nicht darum, "Recht zu haben", sondern hier (mit allen Konsequenzen) meine Meinung zu Beiträgen sagen zu dürfen und zur Diskussion zu stellen. Davon lebt imho ein Forum.


    Ich bitte darum, zum Thema zurück zu kehren.

  • Ich schätze alles in allem es ist gar nicht so einfach Nachwuchs zu gewinnen. Es spielen ja viele Faktoren eine Rolle. Das "traue ich mir das zu" ist da das kleinste Problem. Je nach Art und Umfang der Reperatur, Instandsetzung oder Restauration brauchst du :

    • Platz
    • Zeit
    • verständnisvolle Familie
    • mehr Zeit weil alles komplizierter ist als du denkst
    • Werkzeug und dann evtl. noch mehr Platz und Geld :schwitz:

    Ich bin jetzt 30 mit technischer Ausbildung und hatte die erste zwei drei Jahre in denen ich ein Auro hatte eigentlich keine Lust darauf Reperaturen durchzuführen (sind zum Glück auch kaum welche angefallen). Das kam über die Zeit, als ich gemerkt hatte, dass sie dich in der Werkstatt teilweise über den Tisch ziehen oder auch keine Ahnung haben, aber trotzdem bezahlt werden wollen. Dann habe ich angefangen alles selbst in der Garage zu machen. Wissen gibt es online ja genug. Jetzt liegt seit zwei Jahren der Kübel in der Garage... hätte ich früher auch nicht gedacht.

    Selbes Prinzip hatte ich letztes Jahr bei meinem Bruder gesehen. Der ist 28 und hatte nie was mit Technik zu tun. Sogar die Spielzeuge in den Überraschungseiern waren ihm zu kompliziert, fährt aber trotzdem "alte" Autos. Als letztes Jahr der Anlasser vom GLK seiner Freundin den Geist aufgegeben hat und die Werkstatt 1600€ wollte, hat er die Arbeit selbst erledigt (ich wollte das für SEINE Freundin nicht allein machen). Das hat ihn einerseits dazu ermutigt sich für kurze Strecken im Ort eine Herkules Prima 5S zuzulegen und die aufzuarbeiten und andererseits die Roststellen an seinem Mercedes Kombi zu reparieren. Das sieht im Radlauf zwar nicht so schön aus, hat aber (auch bei der Blechbearbeitung) funktioniert.


    Was ich mit der Geschichte sagen will: Nach meiner Ansicht gibt es zwei Wege wie man zum Schrauben kommt, unabhängig ob man technisch versiert ist oder nicht.

    1. Du fährst Auto und willst etwas Geld sparen und/oder
    2. du wirst ermutigt (und kennst jemanden der dich unterstützt).

    Auch wenn mir das der ein oder andere nich glaubt. Im Umfeld der Universität klappt es eigentlich ganz gut, die Punkte oben anzusprechen ("verständnisvolle Familie" und "Platz" fürs Fahzeug ausgeklammert). Es gibt akademische Motorsport Gruppen (mit eigener Werkstatt) und andere, in denen du Anschluss, Know How (für grundlegende Sachen) und Werkzeug findest. Die ganzen Gruppen treten bei Studi-Veranstaltungen der Uni auf und stellen sich vor.

  • Entschuldigung, ich muss mal hier mitreden:


    ..zumindest beim Thema "Raparaztur Cafe" stehen mir als Elektrofachkraft die Haare zu Berge:

    Unterforderte Rentner im Wahn der Selbstüberschätzung zeigen Laien wie man Elektrogeräte repariert..

    Ich war inzwischen mehrmals in einem Repair-Cafe, da sind nicht nur Rentner, die Sachen reparieren, da sind durchaus auch jüngere Menschen dabei, die sehr genau wissen, was sie tun. Natürlich habe ich mir bei so manchen Rentnern dort imaginär an die Stirn langen müssen, aufgrund der teilweise sehr rudimentären Herangehensweise. :D :rolleyes:

    Aber meine Geräte wurden bisher alle erfolgreich repariert. =)

    Eve was here... :daumenhoch:


    Schreibfehler sind unbeabsichtigt, dürfen aber gerne zur Erheiterung genossen werden... :yes:

    Abwarten und Tee trinken. Wenn das nicht hilft, mit der Kanne werfen . pfrtz

  • Rentner haben auch mal einen Beruf gelernt, sogar mit größerer Wahrscheinlichkeit als junge Leute, die dann studiert haben. Und die Rentner arbeiten dann halt, wie sie es gelernt haben. Ich kann da nicht schlimmes finden. Und es gab schon immer gute und bessere. Jeder ist froh über den alten Meister, der dann noch unsere Autos kennt und repariert. Wenn der in Rente geht, vergisst er ja nicht alles.

    Zu meinem Hobby hab ich keine Illusionen. Entweder meine Töchter und ihre Partner entwickeln Interesse oder ich verkaufe alles mit spätestens 75. Der eine baut sich gerade einen Bulli um. Also mal sehen

  • @ JottKA: der Interpret ist übrigens ein "Markus", beim FALCO gab es nix mit Autos :winky:

    Meinen Neffen darf ich als Nachwuchs leider auf die Verlust-Liste setzen :tobt:

    Aber meine Nichte ist zumindest in Richtung Velo zu begeistern > nach der Tweed-Ride-Nummer haben sie mir nicht den Kopf abgedreht...

    Ich suche übrigens noch 1 oder 2 Damen-Fahrräder ca. 1930-50 :jap: > Nachwuchs-Werbung :yes:

    Es kommt wohl sehr stark drauf an, wie jemand sozialisiert wird und welche Beziehung zum Objekt (Auto) vorhanden ist

    > "Maggie" hat da viel Erfolg gehabt und auch der Nachfolger hat schon einiges an positivem Interesse (sehr jung und sehr alt > mit Bezug auf Enkel :) )verursacht.

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

  • Moin,


    Zur Weiterverbreitung unseres Hobbies sollten wir vielleicht wieder mehr in der Öffentlichkeit hmmm manchmal braten wir doch ziemlich viel im eigenen Saft Vidio ist von 2017 da war ich 2 offenen Veranstaltungen, OK die eine war in DK und auf der Friedrichstraße hmmm :ohhh: :schulterzuck: zu beachten ab Minute 12:40


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    :barett-bor: Ramboduck

  • Eines der Probleme ist das einige, wo auch immer sie das herholen, ein ausgeprägtes Elitedenken zur Schau stellen. das wurde schon den Vorkriegsfahrzeugbesitzern zum Verhängnis, weil sie interessierte jüngere Leute mit unerträglicher Besserwisserei, Herrenmenschengehabe und Überheblichkeit behandelt haben. Teilweise hat das z.B. auch die Brezelfenstervereinigung gemacht.


    Wenn also jemand zu fragen wagt, was das für ein Teil sei und sich dann einen arroganten Vortrag anhören muß daß jemand, der keinen Karbidentwickler kenne ja wohl erstens in der Schule geschlafen hätte und zweitens dann sowieso nicht kapieren würde, wie diese automobilen Pretiosen funktionierten, muß man sich nicht wundern, wenn Vorkriegsautos zum größten Teil für einen Appel und ein Ei über den Ladentisch gehen.


    Wenn ich zum tausendsten Mal gefragt werde, was das für ulkige Zylinder am Heck sind, erkläre ich zum tausendsten Mal daß das Tarnleuchten sind. Und maule nicht rum, daß das ja wohl zur Allgemeinbildung gehört. Man kann nicht alles wissen.


    Bei Militärfahrzeugen habe ich das allerdings noch nicht erlebt, die MF-Leute sind eigentlich ein mitteilsamer Haufen. Aber alles hat seine Zeit und die ist irgendwann vorbei. so ist der Gang der Welt. Nach meinem seligen Dahinscheiden werden mein Neffe und meine Nichte wahrscheinlich ein paar Mulden bestellen und dann fliegt alles in dem Müll. C'est la vie!

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

    Das Restaurierungstagebuch auf BoxerStop


    =) Smiley-Sticker-Pakete für WhatsApp & Telegram gibt es HIER. ;\D

  • Meines Erachtens erschwert die heute fehlende Wehrpflicht auch eine erfolgreiche Weitergabe bzw. erfolgreiche Säh'ung dieses "olivenen Gens".

    Wenn ich mit meinem Steyr auf Oldtimertreffen war, haben mich fast ausschließlich ehemalige Gediente angesprochen.

    Ähnliches erfährt aber auch generell die Oldtimerszene. Ich kenne so viele Menschen ohne Führerschein, ja wir haben sogar einen Azubi als KFZ-Mechatroniker in der Werkstatt bei uns - ohne Führerschein :pfeif:

    Diese Menschen werden nie die Bindung und Emotionen mit diesen Objekten erfahren, ergo sehen Sie darin nur Altmetall. Parallel hören gerade viele Altersbedingt auf, die Anzahl an Kunden die Ihr Fahrzeug(e) abgeben wollen, ist letztes Jahr auf ein Neues Hoch geklettert.

    Verschiedene Oldtimerclubs haben deswegen auch ein Nachwuchsprogramm gestartet. Z.Bsp. wird ein Oldtimerfahrzeug über den Club unterhalten und der Nachwuchs ohne Fahrzeug kann damit an Veranstaltungen (Treffen, Rallys, Ausfahrten,...) teilnehmen. Das soll recht gut angenommen werden, ob es hilft sehen wir in der Zukunft.

    '85 Ural 4320 mit 3-Seitenkipper und ATLAS Ladekran

    und weiteres Altblech nicht in Oliv. Unheilbar erkrankt am "Haben ist besser als brauchen"

  • Naja, grad in Ballungsgebieten ist ein Auddowagen im Individualverkehr ja eher ein Auslaufmodell,

    dem kann man zwar skeptisch gegenüberstehen man muss es aber hinnehmen.


    Und wenn ich mir in dem Bereich die Park- und Fahrverhältnisse in Groß- und Mittelstädten so anschaue ist das sicherlich auch nicht verkehrt einen gut funktionierenden ÖPNV aufzubauen als Alternative für einzelne Personen in immer größer werdenden Pkw. :schulterzuck:

  • Die Begeisterung für dieses Hobby kommt ja traditionell überwiegend aus dem eigenen Erleben in der Kindheit bzw. Stories der Eltern.

    Daher ändert sich erstmal der Fokus der "Neuen" auf bestimmte Fahrzeugtypen, zum anderen auch die Begeisterung auf des Hobby insgesamt wenn man selber nie Moped gefahren ist bzw. Es im Elternhaus garkein Auto gab.


    Wie sagte ein alter Grieche? "Alles ist im Fluss"


    Jens

  • Hab da einen schönen Beitrag beim NDR gefunden, das passt thematisch irgendwie find ich.


    "Auftanken": Die Borgward-Werkstatt in Bruchhausen-Vilsen
    In der ehemaligen Tankstelle betreibt Volker Wischnewski eine Oldtimer-Werkstatt, spezialisiert auf Borgward.
    www.ndr.de


    Über eine auf Borgward spezialisierte Werkstatt. Macht nix anderes als diesen schönen Beruf oder anstrengendes Hobby. Nette Kurzreportage.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

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