MAN630 mit Kommandeurskoffer

  • Hallo Freunde


    Eine nüchterne Betrachtung und Abwägung folgender Punkte

    1. anstehende sonstigen Baustellen,

    2. was ich sonst noch gerne erleben möchte,

    3. "verbleibenden Lebenzeit" 😉

    hat mich zur Überzeugung gebracht - ein Fahrzeug muss gehen - und das wird LEIDER meine Emma sein.


    Es ist eine Emma mit Kommandeurskoffer, die ich seit 2009 - also die letzten 14 Jahre - fahre.

    Sie ist eine der wenigen Überlebenden der rahren Variante.


    Baujahr 1963, ohne Servo.

    Fahrleistung laut Tacho 76000 km. Aber wer weiß das bei einem solchen Fahrzeugalter wirklich genau?

    Jedoch ist mir der Werdegang seit Abgabe durch die Bundeswehr bekannt und scheint plausibel zu sein.


    Die Möblierung ist noch zu 90% erhalten - also Kleiderschrank, Waschbecken, Bett mit Schubkästen, beidseitig Arbeitsplatte mit den beiden Schubladen und Schränken.


    Weitere originale Ausrüstung wie DIN A3 Schreibmaschine, elektr. Kochplatte,

    Drehstühle, Telefon, Funkgerät usw. sind nicht mehr existent.


    Fahreseitig wurde von einem Vorbesitzer die Tischfläche gekürzt um das Bett, bei Bedarf, auf doppelte Breite vergrößern zu können. 2 Personen können komfortabel nächtigen.


    Der original Wasserbehälter aus Stahl wurde auch von einem Vorbesitzer entfernt.

    Als Ersatz habe ich eine ebenso auf Schwerkraft basierende praktikable Kanisterlösung verbaut, die sich in den letzten Jahren sehr bewährt hat.


    Den Schreibtisch habe ich durch einen Möbelblock incl. Kühlschrank ersetzt. Der Schreibtisch ist aber noch vorhanden.

    Den Sitzwürfel hinten habe ich durch einen Größeren ersetzt. Original ist auch vorhanden.


    Weiter habe ich verbaut

    - einen 2. Satz Batterien für den Koffer in org. Halter unter dem Fahrersitz und einen B2B Lader für flottes Nachladen

    - einen Sterling 2,5 kw Sinus-Wechselrichter, der es auch mal der Liebsten erlaubt den Föhn zu nutzen.

    - 2 Verdunkelungsbleche mit Solarzellen für den Kühlschrank, die auch mehrere Tage Standzeit erlauben.


    An weiteren nennenswerten Teilen sind vorhanden:

    - ein NOS Fahrerhaus incl. Türen, Kotflügel Fensterrahmen und Kabelbaum!

    - Bremstrommeln und Bremsbelagträger vorne

    - Kompressor

    - Koffertüre seitlich

    - ein 2. Satz Felgen


    Wer sich an der Farbe und dem Design der Vorhänge stört, den kann ich verstehen.

    Aber das war das Zugeständnis an meine Liebste.

    Das lässt sich ja leicht ändern.



    Die Emma war ständig angemeldet, hat jährlich ihre HU bekommen, aktuell wieder neu.

    Auf dem HU Bericht vermisse ich allerdings den sonst obligatorischen

    Zusatz "Achsen, Getriebe und Motor ölfeucht" 😉



    Ich hätte gerne 13.000 Euro für meine Emma.




    Wer Interesse hat kann mir gerne eine PN schicken.

    Und eine Bitte noch - keine politischen oder weltanschaulichen Diskussionen hier - Bitte.


    Viele Grüße aus dem Nagoldtal


    Rainer

  • Hallo Freunde


    Mir ist klar, das es für solche Fahrzeuge nur einen engen Markt gibt.

    Aber dass insgesamt die Resonanz so gering ausfällt, hätte ich nicht erwartet.

    Wenn ihr Fragen zum Fahrzeug habt, kommt gerne auf mich zu.


    Folgende Ergänzungen kann ich noch machen:

    1. Das Fahrzeug ist als Wohnmobil mit H-Kennzeichen zugelassen.

    2. Der Preis ist Verhandlungsbasis.


    Viele Grüße aus dem Nagoldtal

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Ich kann deine Verwunderung gut nachvollziehen, das hätte ich auch nicht erwartet!


    Andererseits... Ich hab so einen Boliden (Küchenkoffer) während meiner Dienstzeit gefahren, da hatten die Kollegen schon KAT oder T-MIL Fahrzeuge. Ich Frage mich, wie viele so eine Emma überhaupt noch fahren können? Oder dürfen (Führerschein nicht verlängert) oder tatsächlich damit unterwegs sein wollen? Vom Platz und Unterhalt mal abgesehen.


    Bei mir spricht einiges dagegen. Trotzdem freue ich mich, dass es die Fahrzeuge noch gibt und ich wünsche Dir viel Erfolg!


    Und dem Käufer viel Freude damit...

    :munga:


    Unsere Großeltern haben uns gelehrt:

    Der Klügere gibt nach! - Nun regieren die BildungsfernInnen :mimimi:

  • Hallo Rainer,



    das ist eine Kombination aus mehreren Punkten:


    - man muss so etwas fahren dürfen (Klasse 2/C)

    - man muss es können (Emma)

    - man braucht einen passenden Unterstellplatz/ eine Halle


    Ich muss z.B. alles diese Fragen für mich mit "nein" beantworten. Am Preis läge es nicht und auch nicht am "Haben-wollen"-Faktor.


    Hast du ess schon mal im Allrad-LKW-Gemeinschaft-Forum versucht?


    Grüße


    Erik

  • das ist eine Kombination aus mehreren Punkten:


    - man muss so etwas fahren dürfen (Klasse 2/C)

    - man muss es können (Emma)

    - man braucht einen passenden Unterstellplatz/ eine Halle

    Alle drei Punkte für mich mit Ja zu beantworten-

    Punkt vier: wenn ich noch einen kaufen würde, dann setzt mich meine bessere Hälfte vor die Tür! :engel: :dev:

  • Da kommen leider ein paar Punkte zusammen ...


    Zudem ist insgesamt der Markt für LKW Oldtimer - so sagte es mir ein Sammler - aktuell am Boden. Der Kreis der interessierten wächst nicht mehr, wer die Möglichkeiten hat sich ein oder gar mehrere LKW zuzulegen hat bereits genug und gleichzeitig kommen viele große Sammlungen und ganze Museen auf den Markt, da die erste Sammlergeneration grade abtritt. Vieles, was vor ein paar Jahren willkommenes Restaurationsobjekt geworden wäre dient heute manchmal nicht mehr als Teileträger sondern geht in den Schrott,


    Und was die Nutzung als Fernreise-Mobil angeht gibt es mittlerweile genug neuere Fahrzeuge auf dem Markt ...


    Trotzdem viel Glück beim Verkauf - um den wäre es echt schade.


    Jens

  • Raro, ich kann deine Enttäuschung nachempfinden. Mir ging es ähnlich, als ich vor 20 Jahren meine Wohnmobil-Emma verkaufen wollte. Ich erhielt nicht eine einzige Anfrage, nicht einmal nach dem Preis. Ein Interessent sah sie sich an und meldete sich nicht wieder. Ich hatte ca. 35.000 DM und viel Arbeit reingesteckt. Weil ich wenigstens jemand eine Freude machen wollte, schenkte ich sie einem jungen Mitarbeiter der MAN-Werkstatt, der sich dafür interessiert hatte. Allerdings war ich enttäuscht, dass er sie nach der Restaurierung weiterverkaufte. Sie wurde lila-schwarz umlackiert, sämtlicher Einbaumöbel entkleidet und endete als Getränkelager mit Tanzfläche auf dem Dach. Ich finde deine Emma prima und würde sie sofort kaufen, wenn ich sie nicht schon hätte. Viel Grlück, Klaus

  • Genau so ist das bei uns auch, 4 LKW (Limolaster nicht mitgezählt) sind auch genug. :engel:  :dev:

  • Hallo Rainer,


    ich fühle mit dir.

    Leider geht es mir nicht anders …

    Ich habe zurzeit unseren Magirus Deutz Jupiter bei allen bekannten Verkaufsplattformen im Netz.

    Zum Teil weit über 1000 "Glotzer" nach nur max. 5 Tage, doch niemand nimmt Kontakt auf.

    Gut, preislich liege ich in einer anderen Klasse, doch vollständig gibt es wohl nur noch diesen einen speziellen Deutz Jupiter und man bekommt natürlich viel Technik für’s Geld.


    Viele Grüße aus Lübeck,

    Oliver

  • Aber dass insgesamt die Resonanz so gering ausfällt, hätte ich nicht erwartet.

    Leute, lebt ihr in einer Parallelwelt und kriegt vom richtigen Leben nichts mehr mit ?

    Mal abgesehen davon, das Jens schon wichtige Punkte genannt hat, warum diese Autos nicht in 2 Wochen verkauft sind,

    haben wir in diesem Land ein Energieproblem, keiner weiß, wie teuer Strom und Treibstoff noch werden, die Regierung möchte, das alle ihre Heizung wechseln, die Inflation kriegen sie auch nicht in den Griff, und in der Ukraine sieht es auch nicht so aus, als wäre der Krieg in 4 Wochen vorbei.

    In so einer Gesamtsituation hält doch jeder sein Geld zusammen. Da kauft niemand Autos, die man nicht braucht.

    Unsere Autos sind Spiel-Autos, und die werden auch nur mit Spielgeld gekauft. Und wenn kein Spielgeld mehr da ist.....


    Und außerdem hat es schon in normalen Zeiten ein Jahr und länger gedauert, bis man für solche Boliden einen Käufer gefunden hat.


    Also, auf bessere Zeiten warten, so sie denn jemals wiederkommen sollten, und sich solange weiterhin an den Fahrzeugen erfreuen.


    Und ob ich heute meine Emma noch verkaufen würde.....?

    Bei den aktuellen Spritpreisen ist ein Auto, welches mit Fehlbetankungssprit fährt, Gold wert.

    Und Fehlbetankungssprit kriegt man in den Werkstätten umsonst, man muss nur fragen.


    Punkt vier: wenn ich noch einen kaufen würde, dann setzt mich meine bessere Hälfte vor die Tür!

    Na und ? Bernhard, dann hättest du 4 Koffer zum wohnen, und damit mehr Platz als macher Mieter einer Einzimmer-Wohnung.

    Trau dich !


    Gruß Jozi.

  • Bei den aktuellen Spritpreisen ist ein Auto, welches mit Fehlbetankungssprit fährt, Gold wert.

    Und Fehlbetankungssprit kriegt man in den Werkstätten umsonst, man muss nur fragen.

    Werkstattheizungen kann man mit dem Zeug übrigens auch betreiben :pfeif:

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • In so einer Gesamtsituation hält doch jeder sein Geld zusammen. Da kauft niemand Autos, die man nicht braucht.

    Unsere Autos sind Spiel-Autos, und die werden auch nur mit Spielgeld gekauft. Und wenn kein Spielgeld mehr da ist.....

    Hallo Jozi,


    ich sehe das anders. Noch ist nämlich das Spielgeld etwas wert, ob das so bleibt kann keiner sagen.


    Also haben wir es im Urlaub (in Deutschland) ordentlich krachen lassen, der Junior bekommt ein Auto, der Mog neue Hufe...


    Grüße


    Erik

  • Hallo Freunde


    Ja so wie ihr sagt - Punkte 1 bis 4 - werden ausschlaggebend sein.

    Deshalb erwähnte ich ja auch "den engen Markt".

    Bitte lasst die weltpolitische Lage raus aus der Diskussion.

    Gefühlt war die noch nie "Friede, Freude, Eierkuchen" auf dieser Welt.


    Update: ein Interessent hat sich gemeldet.

    Der würde am liebsten nur das Fahrgestell nehmen, da das Ziel Afrika sein würde.

    Mal sehen was in diesem Umfeld geboten wird.


    Gruß aus dem Nagoldtal

    Rainer

  • Rainer, wenn Du jemanden hast, der das Fahrgestell erweben möchte, hätte ich ggf. jemanden, dessen Fahrgestell ein Kommandeurskoffer gut zu Gesicht stünde. :streb:

    Meine Definition von Glück? Keine Termine und leicht einen sitzen (Harald Juhnke):verrueckt:

  • Ein wirklich schönes Fahrzeug, und mit dem Ausbau ein sehr seltenes dazu!


    Die immer schwierige Marktsituation für solche Dinosaurier beobachte ich auch schon seit Jahren mit Sorgen.


    Es ist erschreckend zu beobachten, dass die Verkaufspreise sich mangels Nachfrage immer mehr in Richtung der Exportpreis-Schmerzgrenze bewegen.

    Somit verschwinden heutzutage auch immer mehr sammelwürdige Fahrzeuge zum finalen Aufbrauchen in die warmen Länder.

    Die Nachfrage im Export ist sicher auch nicht mehr so groß wie sie früher mal war, trotzdem kann man beobachten, dass ein nicht unerheblicher Anteil der angebotenen Fahrzeuge noch immer diesen Weg einschlagen - und das, nach all den Jahrzehnten die sie in Deutschland durchgehalten und überlebt haben.


    Als Fan dieser Fahrzeugklasse kann man da nur traurig werden.


    Wenn es finanziell und platzmäßig nicht drückt, würde ich versuchen noch eine Weile abzuwarten. Erfahrungsgemäß kam früher oder später doch immer noch ein Verrückter daher, der sich dafür begeistern konnte. Bloß wenn es schnell gehen soll, hat man es mit diesen Fahrzeugen nicht einfach…


    Was sicher wenig sinnvoll ist, ist das hin und her tauschen des Aufbaus. Da stellt man vermutlich besser gleich die Kontakte her und der, der ein Fahrgestell haben will kauft auch dieses, und der der sein Fahrgestell mit dem Koffer vervollständigen möchte, kauft das komplette Fahrzeug (meine persönliche Meinung). Alles andere erzeugt ja nur einen enormen logistischen Aufwand und am Ende hat man trotzdem überall Fehlteile…

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